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Hallo zusammen... noch ganz neu in diesem Forum, obwohl ich jetzt schon seit 6 Jahren in Spanien wohne...

Beim Wandern in den Berglandschaften, trifft man immer mal wieder auf die ein oder andere Hausruine. Die ein oder andere ist dann auch partiell hergerichtet und man findet des öfteren Hinweistafeln mit "Willkommensnachrichten, geniessen Sie die Terrasse, den Ausblick, die Landschaft, respektieren Sie das Eigentum anderer...." etc.

Nun die Frage, kann man solch eine Ruine einfach wieder aufbauen? JEmand im Bekanntenkreis meinte mal, wenn man so ein Häusle naturmässig nutzt, kein Strom oder Wasser anschluss braucht etc, dann könnte man das einfach nutzen, und wenn nun niemand "7 Jahre" lang sich meldet in Bezug auf Grundstücks/Ruineneigentum, dass ist es Dein Besitz...

Hört sich für mich recht fragwürdig an... aber jeder erzählt ja hier etwas anderes...

Vielleicht gibts ja hier ein paar Leute, die sich damit auskennen...

Freue mich auf zahlreiche Antworten.

Beste Grüße

Christiano

PS: Frohe Weihnachten!

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Einfach mal in den nächsten Ort fahren und in der Bar ('Nachrichtenzentrale') fragen. Die Eigentümer dieser Ruinen haben dann nur dummerweise Preisvorstellungen, die absurd sind. Auf den Balearen und in Cataluña gehört jedes Bauwerk irgendeiner Nase. In Andalucía liegen viele Ruinen in den Parques Nacionales und gehören dem Staat, der Dir für derartige Gebiete garantiert keine Genehmigung erteilen wird. Wenn Du eine Ruine gefunden hast, die direkt an der Grenze eines Parks liegt, neben der auch noch ein kleiner Bach fliesst, der Deine Trinkwasserversorgung sicherstellt, und Du auch noch ein Angebot bekommst, sei bitte vorsichtig: Es kann sein, dass Du kein Wasser entnehmen darfst (die spanischen Wassergesetze sind der wahre Horror, und die Grossgrundbesitzer, zu denen das Wasser fliesst, geben Dir nichts vom Wasser ab). Übrigens ist das auch für viele Ruinen der Grund, dass sie verlassen wurden - die Wasserrechte lagen beim bösen Nachbarn.

Hinzu kommt, dass die meisten Ruinen wirklich Ruinen sind. Sie wieder herzurichten und auf- und auszubauen kostet nicht nur viel Geld, sondern auch Nerven, denn für jede verdammte Fuhre vom Dorf zur Ruine brauchst Du praktische eine Genehmigung. In 99% der Fälle ist das Mauerwerk marode. Frag mal Baufred zu Details.

Ich hatte mal so einen Traum damals in Canada. Logistisch und kostenmässig wäre das kein Problem gewesen, aber die Zufahrt war 20 Meilen von der 'Hauptstrasse' ab. Hauptstrasse hiess dort: Calle da la Pampa, 100 Meilen vom nächsten Ort. Die Logistikkosten waren höher als die Materialkosten. Im Sommer noch eine ganz nette Fahrt, im Winter war man allerdings für 5 Monate abgeschnitten, wenn man kein snow mobile hatte. Internet gab es damals noch nicht, das war also kein KO-Kriterium. Heute wäre es das für mich.

Vor kurzem hatte ich ein deutsches Ehepaar beraten, die in Asturias oder Galicia eine Ruine kaufen und neu aufbauen wollten. Sie sind dann für 4 Wochen hingefahren, um sich die ausgesuchten Objekte vor Ort anzusehen. Bei ihrer Rückkehr hatte sich das Thema 'Ruine' erledigt. Ich kann mich noch an ein Objekt erinnern, das 40.000 Euro kosten sollte, mit nur einem kleinen Handtuch als Grundstück. Ich hätte da höchstens den neuesten Caterpillar auf Testparcours hingeschickt, so verfallen und marode war das Teil.

Wenn Du schon 6 Jahre in España lebst, meinst Du nicht, es gibt andere Möglichkeiten, Dein Geld zu verbrennen? :D (wow, meine iNet-Anbindung ist ja tatsächlich mal einen Tick schneller im Moment, daher wieder smilies...

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Besten dank erstmal für diese Infos. Das Ding was ich jetzt hier an der Costa Blanca - im wahrsten Sinne des Wortes "entdeckt" habe, ist hoch am Berg... ich schätze ca. 200 M über Meeresspiegel... kann von "Außen" nicht gesehen werden... dank zahlreicher Pinien.... und braucht eigentlich nur ein Dach und ein paar Fenster, die ich selbst bauen kann.

Strasse? Nö... nur ein Fussweg, Auto geht gar nicht. Vielleicht noch gerade nen Esel... ist schon eher was zum Kraxeln... das wird auch nichtmal die Nachrichtenzentrale im Dorf kennen... wenn überhaupt das noch irgendeiner kennt...

Von daher... da brauche ich auch gar kein Geld zu verbrennen. Das kostet mich vielleicht Pi mal Daumen 1000 Euro. Da würde ich nicht von "verbrannt" sprechen... Habe mir schon überlegt, ob ich das einfach mal so aus Spass machen... solange keiner kommt... vor der Stadt ganz sicher nicht :)

Beste Grüße

Christiano

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Hola Christiano und herzlich post-607-1385423693,5715_thumb.gifan Bord.

Es gibt da die abenteuerlichsten Geschichten. Z.B. die von einem Tierarzt, der natürlich viele alte, einsame Menschen mit Hund, Katze, Maus und einer Immobilie kannte. Starb dann diese Person, erfuhr der Tierarzt es schnell - wie das in einem Dorf so ist. Er zahlte nun brav einige Jahre die Abgaben für das Haus (Grundsteuer auf jeden Fall, auch wenn man kein Wasser und Strom hat) und nach einigen Jahren ließ er die Immobilie auf sich umschreiben.

Ob das alles so stimmt oder auch ein wenig Flunkerei bei diesen Erzählungen dabei ist, kann ich nicht sagen.

In Deinem Falle - und das ist meine ganz persönliche Meinung - würde ich mir das Ding preiswert herrichten und drinnen wohnen. Doch bitte gehe immer davon aus, dass Dich jemand sieht und petzt :rolleyes:. Es gibt viele Neider. Also wenn Du von vornherein davon ausgehst, Deine Investitionen eines Tages in den Sand gesetzt zu haben.... ich würde es machen. Doch bitte siehe oben!

Hälst Du uns auf dem Laufenden? Vielleicht kann ja doch der eine oder andere im Forum einen Tipp geben.

Viel Glück für Deinen evtl. Neubeginn im Jahr 2012:winken:

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Benvinguts Christiano, ich halte auch immer Ausschau nach solchen "Schnäppchen", in der Pampa, wo man außer seiner Ruhe nichts hat.

Meisst bekommen die Ortsansässigen schneller mit, wo sich wer rumtreibt, als man denkt. Solange man keinem auf die Füsse tritt, wird das auch schonmal geduldet.

Wenn das Grundstück zu einem Großbesitz gehört, ojo, das wird schonmal ärgerlich.

Allerdings kenne ich auch Leute, die mit Genehmigung der Eigentümer (gegen Instandhaltung) über Jahre geduldet werden.

Viel Glück!

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Erst mal schliesse ich mich 6x9 an. Dazu kommt noch die rechtliche Seite. Per Gesetz dürfen in Spanien Ruinen nicht wieder aufgebaut werden. Das gilt auch für neue Häuser welche zB durch Unwetter beschädigt wurden. Als Definition Ruine gilt bei alten Häusern erst mal: ist das Dach noch vorhanden? Ja/Nein. Fall nein kommt nur noch ein Antrag auf Neubau in Frage. Dabei gelten die aktuellen Bauvorschriften! Gerade in den Bergen durfte man früher bauen, heute nicht mehr. Ein Wiederaufbau hat sich somit bei 99% der Objekte erledigt........

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  • 1 Monat später...

Ich kenne mich natürlich nicht mit den Gegebenheiten an der Costa Blanca aus, aber hier in der Nähe von Malaga war die Situation bis vor ca. 5 Jahren ähnlich.

Im catastro waren solche Fläche mit oder ohne Ruine als campo libre bezeichnet. Dann gab es eine Landreform mit neuen Vermessungen und neuen Parcellennummern, seitdem wurde generell jede Fläche campo libre generell umbezeichnet und als Eigentümer estado eingetragen. Somit sind alle zuvor herrenlosen Grundstücke automatisch in Staatsbsitz übergegangen. Dies kann man aber im catastro nachprüfen, wer dort als Eigentümer eingetragen ist.

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  • 3 Monate später...

Um das Thema ein paar Monate später noch mal wieder aufzuwärmen - habe mich gerade eben erst angemeldet, bin also zu spät. Ich hoffe, mich bestraft jetzt nicht das Leben ;-)

Von Ruinen und dergleichen weiß ich noch nichts, aber ich habe auch von so einer Regelung gelesen, dass, wenn ich einige Jahre (ich habe von zehn gelesen) ein Grundstück besetze und mich niemand verjagt, dass es dann mir zugesprochen wird und dass diese Zeit unter Umständen verkürzbar ist.

Ich beabsichtige, in knapp einem Jahr nach Águilas (Region Murcia) zu gehen und mich dort niederzulassen. Irgendwo da in der Gegend, es kann schon in Andalusien sein, genauso gut aber auch in die andere Richtung, das weiß ich nicht genau, gibt es ein verlassenes Grundstück mit einem stark baufälligen Haus, das aber in Sachen Mauerwerk und Dach zumindest mal noch komplett ist. Intakt wäre jetzt zu viel gesagt.

Zunächst ganz kurz: warum weiß ich nicht genau, wo das ist? Ich war 2010 einmal kurz da und wurde an mehreren Tagen "herumgeführt", hatte damals noch keine Gedanken in Richtung Spanien. Ich fliege in ein paar Tagen hin und dann werde ich das wiedersuchen.

Was mich aber interessiert: für mein Vorhaben (ich will in Spanien durchaus arbeiten, da irritiert mich auch die Wirtschaftslage nicht, die mir durchaus bewusst ist) ist dieses Grundstück mitsamt dem Haus darauf ideal. Es müsste einiges daran getan werden, aber Lage, Größe und eine gewisse Romantik - will ich haben.

Weiß jemand etwas von einer solchen Regelung? Wie kann ich, falls mir da vor Ort niemand was zu sagen kann, den Besitzer ausfindig machen, ohne dafür quer durch Spanien reisen zu müssen? Ich würde dem das ja durchaus abkaufen. Aber diese "Besetzungs-Regelung" interessiert mich da schon auch...

Grüße aus dem kühlen Deutschland

Jörg

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Hallo Jörg und ganz herzlich post-607-1385423793,9683_thumb.gif im Spanien-Treff.

Zu Deiner Frage kann ich nur ein Beispiel nennen: Ich kenne einen spanischen Tierarzt, der natürlich unter den Herrchen und Frauchen seiner Patienten auch viele ältere Menschen hat. Je älter und einsamer ein Mensch, desto eher neigt er zum Ausplaudern vieler Dinge. So wusste der Vet natürlich, ob Familie und/oder Grundbesitz vorhanden war.

Starb nun so ein altes Herrchen oder Frauchen, zahlte der Vet für die nächsten 5 Jahre brav die IBI und ggf. andere Abgaben der Immobilie. Nach Ablauf dieser fünf Jahre ließ er den Grund auf sich selbst überschreiben.

Diese Sache ist schon eine Weile her und ich werde hier weder Ort noch Namen nennen, doch es ist ohne Weiteres möglich, das so etwas immer noch funktioniert in Spanien.

Einen Immobilienbesitzer heraus zu finden, ist nicht so einfach. Zwar kann man anhand der genauen Adresse im Internet die Katasternummer ermitteln, doch dann muss man an die Behörden ran. Am ehesten ist es möglich, eine Nota Simple zu beantragen mit Adresse und Katasternummer der Liegenschaft - so unter dem Mäntelchen, dass man am Kauf interessiert sei. Das kann jede Gestoria für Dich machen. Nur Vorsicht. Die Leute sind auch nicht auf den Kopf gefallen.

Wenn Du an einem Kauf interessiert bist, einfach im Rathaus des Ortes nachfragen, den Apothker, den Friseur etc.. Da bekommst Du sicher dann heraus, dass der Besitzer schon lange gestorben ist und die Erbengemeinschaft sich nicht einig werden kann - oder so etwas in der Art.

Ich wünsche Dir viel Glück und halte uns bitte auf dem Laufenden, denn das sind Fragen, die doch ab uns zu einmal auftauchen. Hier den richtigen Weg zu wissen, wäre ein Vorteil - bleibt ja alles anonym.post-607-1385423793,9857_thumb.gif

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Hallo Lia, wie Du siehst, folge ich Dir unauffällig ;)

@Lilac und alle anderen interessierten: wenn ich in der Richtung was herausbekomme und tatsächlich diesen Gedanken nicht gleich wieder verwerfen muss, plaudere ich mal aus der Schule. Erstmal schaue ich mir das übernächste Woche vor Ort genauer an. Bin ja erst vor kurzem überhaupt auf die Idee gekommen, von daher gibt es zwar Ideen, aber die genauen Pläne bastel ich gerade erst.

Ich stelle selbst zur Zeit fest, dass es zwar einige Foren in Sachen Spanien gibt, aber viele sind stark an bestimmte Gegenden gebunden, andere pflegen einen für mich zu ungepflegten Ton, wieder andere sind weitgehend verwaist. Eine sehr interessante Seite hat kein brauchbares Forum, man muss sich alles aus vielen Quellen zusammensuchen und bis man an die wirklich guten Infos kommt, vergeht eine ganze Weile. Da ich mir nicht nur helfen lassen will, sondern gerne auch mein Wissen weitergebe und mich darüber freue, wenn ich anderen damit helfen kann, mache ich da dann mal eine anonyme Sache draus ;)

Danke für Euer Bienvenido und

¡Buenas noches!

Jörg

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Benvinguts Jörg, ist mir eigendlich egal wo jemant wohnt. Finde das auch sehr interressant, und bin mal gespannt was dabei rauskommt. Ich hab auch sowas im Auge, aber eben nur im Auge, schon seit Jahren. Dort wo ich mich rumtreibe, ist eine Bewohnbarkeitsbescheinigung ein wichtiges Dokument. Aber das kommt wohl auf die Region an, wo man sich befindet. Ansonsten viel Glück!

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  • 3 Wochen später...

Hi Jörg,

diese Regelung stimmt schon, allerdings kenne ich keinen Menschen der es geschafft, 10 Jahre ein Haus zu besetzen, ohne dass der Besitzer oder die Verwandtschaft ihn durch die Guardia hinausbefördern ließen. Es muss dann auch ein Beweis erbracht werden, also beispielsweise Post, die dort angekommen ist oder ne Stromrechnung oder so was in der Art.

Die Idee, eine alte und halb verfallene Ruine zu kaufen und das womöglich noch zum günstigen Preis, hatten und haben hier sehr viele. Fakt ist aber, dass in der Regel der Wert solch eines Hauses gar nichts zählt, dafür aber das dazugehörige Grundstück. Da zu solchen alten Häusern meistens gaanz viel Land gehört, ist solch ein Grundstück - vor allem wenn es nah am Meer liegt - richtig teuer. Außerdem bestehen oftmals Probleme unter den Verwandten. Die können sich dann nicht einigen, was den Verkauf des Hauses betrifft.

So, nu hab ich dir alle Träume genommen, lach. Nein, das will ich natürlich nicht damit erreichen. Es gibt sicherlich Grundstücke oder vielleicht auch Häuser, die bezahlbar sind, zumal die Preise durch die Krise schon extrem gesunken sind. Wie hier im Thread schon geschrieben wurde ist es hilfreich, sich im Ort, in Bars, Cafés, Tabakläden usw. umzuhören. Die Spanier sind in der Regel total hilfsbereit.

Viele Grüße aus Aguilas

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