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Auswandern nach Spanien - Von Fehlern und Irrtümern


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Am Anfang steht der Traum von einem neuem Leben. Einem Leben fern ab der Heimat und ein Neuanfang. Oft ist es eine Flucht in das Ungewisse. Eine Flucht vor den Sorgen und Nöten in der Heimat und die Hoffnung, dass nun alles besser werden wird. Die Hoffnung auf ein besseres Leben, ein Leben welches einfacher, leichter und unbeschwerter sein soll.

Für viele Deutsche ist da Spanien genau das richtige Land zum Auswandern. Im Urlaub hat man oft genug erleben können wie schön und angenehm Spanien ist und wie umgänglich die Spanier als Menschen sind. Spanien gehört zu Europa und ist daher nicht all zu exotisch und wenn man auf Mallorca und Ballermann seinen Urlaub gemacht hat, dann weiß man auch, dass die Verständigung in Spanien recht gut funktioniert und quasi wie Deutschland ist, nur mit viel besserem Wetter und leckerer Sangria.

So dumm sich das auch für viele anhören mag, so sehr scheint genau dies die Vorstellung von so vielen deutschen Auswanderern zu sein, die ihr Glück in Spanen suchen. Ohne die Landessprache Spanisch zu können, ohne nähere Kenntnisse zur spanischen Kultur, den Amtsstrukturen und oftmals auch ohne Geld und feste Arbeit, wagen sie den Sprung nach Spanien. Da ist nicht nur der Frust vorprogrammiert, sondern auch oft genug ein sozialer Abstieg in die Arbeits- und Obdachlosigkeit.

Selbst jene die Arbeit haben und die Sprache beherrschen können unter Umständen viel Frust erleben, weil sie anders als im Urlaub mit der Mentalität der Spanier im echten Leben nicht zurecht kommen. Zumal diese je nach Region in Spanien erheblich schwanken kann, ebenso wie das Land an sich. Ein Urlauber auf Teneriffa, wird im Landesinneren eine andere Landschaft und Kultur vorfinden, als er es im Hotel und bei den dortigen Busausflügen kennen gelernt hatte.

Spanien ist durchaus ein attraktives Land mit einer faszinierenden Kultur und liebenswerten Menschen, aber das echte Leben sollte man nie mit dem Urlaub verwechseln. Spanien ist kein Paradies und auch in Spanien bezahlt man das tägliche Essen mit Geld und auch dieses wird in der Regel mit harter Arbeit verdient. Arbeiten kann schwer sein, vor allem wenn man nichts gelernt hat und die Sprache nicht beherrscht. Zudem erhöht das Nichtsprechen der Landessprache Spanisch das Risiko, von zahlreichen Seiten übers Ohr gehauen zu werden und sich abhängig zu machen.

Wer meint in Deutschland einfach vor Problemen weglaufen zu können ohne das Auswandern nach Spanien richtig zu planen, wird schneller vor noch größeren Problemen in Spanien stehen, als er sie in Deutschland hatte. Die Beherrschung der Sprache in Wort und Schrift sollte für jeden Auswanderer Pflicht sein, denn nur so kann auch Kommunikation funktionieren und nur so kann er Dokumente lesen und korrekt ausfüllen. Wenn mann die sichere Aussicht auf eine Arbeitsstelle hat mit einer ebenso sicheren Garantie der Lohnauszahlung, dann kann auch das Thema Geld bzw. können die Geldreserven vernachlässigt werden. In jedem anderen Fall, spielen auch Geldreserven eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Auswanderer, denn vieles was in Deutschland geplant wurde, kann in Spanien dann doch erheblich länger dauern und dann ist es nicht schlecht, wenn man ein großzügiges finanzielles Puffer hat.

Alle anderen Dinge wie Unterkunft und den nötige Papierkram, sollte man so früh wie möglich schon in Deutschland erledigt haben. Da sollte man sich vorab Informieren und alles Nötige bei Zeiten in die Wege leiten, denn wenn man erst einmal den Schritt nach Spanien getan hat, wird man sich noch mit genügend anderen Dingen herumschlagen müssen und wird über jeden schon zuvor in Deutschland erledigten Schritt froh sein.

Spanien ist kein Schlaraffenland wo man alles auf dem Silbertablett serviert bekommt und für den Alltag ist es auch nicht jedermanns Sache, bzw. jedes Deutschen sein Ding. Urlaub ist Urlaub und spiegelt sich in den seltensten Fällen im Alltagsleben wieder und auch das Geld regiert in Spanien ordentlich mi,t wie man gerade jetzt wieder an der dortigen Immobilienkrise erkennen kann.

Wer hier meint ohne Geld, ohne Job und Spanischkenntnis nach Spanien auswandern zu können und dazu meint ihm würde sich dann das Paradies auftun, der handelt schlicht und einfach nur Fahrlässig und unendlich Dumm.

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Blog Kommentare:

Auswandern nach Spanien,

Liebe Leser, ich kann nur allen sagen die mit diesem Gedanken spielen sich gründlich zu informieren. Ich lebe nun im neunten Jahr in Spanien (Costa Brava) und ich bin allein, ohne Sprachkenntnisse und wenig Geld hierher. Ich habe es geschafft!!!! warum? Die Sprache gelernt, nur Einheimische Freunde, nur Land und Leute. Heute kommen die sogenannten Einwanderer ohne Sprachkenntnisse und rufen mich am Sonntagmorgen um 10 Uhr kann mit...könntest Du mal oder weißt Du nicht.....usw. Besserwisser die Geld ausgeben und ein Jahr später als Solzialhilfe Empfänger (falls sie es nicht schon vorher waren) wieder in Deutschland landen. Viva Espania????

Die Einwanderer Gesetzte

1.) keiner kann ein Land ändern als Fremder

2.) Ohne Sprachkenntnisse (vergiss es)

3.) Einsamkeit muß gelernt sein

4.) Jobs? Alles aufgeteilt

5.) Eigenheim kaufen ( aufgepasst hier kann man viel Geld verlieren wenn man an falsche Leute gerät. Ausnahmen bestätigen die Regel.

6.) Sonnenschein und Strand? Vergiss es. Du mußt mehr arbeiten im Sommer als Dir lieb ist um den Winter zu überleben. Es sei denn Du hast andere Einnahmen.

das sind Realitäten!!!!!!

#1 Angelika (Homepage) am 10.12.2008 16:58

Ich habe acht Jahre lang in Estland und Lettland gelebt - und dort genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Die meisten Deutschen die hierher auswandern, "überleben" nicht einmal ein Jahr.

Grund: Schlechte Vorbereitung, überzogene Träume und zu geringe finanzielle Mittel. Dafür wissen Sie aber (am Anfang) alles besser und sind völlig beratungsresistent.. wink.png;)

Leider gibt es im Web aber auch sehr viele falsche oder veraltete Infos rund ums auswandern.

Ich habe deshalb vor Kurzem einige Fernseh-Interviews gefilmt. Unter anderem mit der (*Deutschen Rentenversicherung*) zum Thema "auswandern und Rente" sowie mit einem Versicherungsmakler der Krankenversicherungen für Auswanderer anbietet.

Die Videos gibt es auf auswandern.de - verbindet deutsche Auswanderer weltweit. Video-Interviews zum auswandern und Rat & Hilfe von Fachleuten. Kontakt zu Arbeitgebern im Zielland unter dem Punkt "Interviews".

Vielleicht kannst Du ja einen Link von Deinem blog setzen? Das würde mich freuen.

Liebe Grüsse und viel Erfolg, Christoph

#1.1 Christoph Ostermann (Homepage) am 19.03.2009 06:10

Hallo Joaquin,

ich freue mich über deinen Schonungslosen Bericht zum Thema auswandern nach Spanien. Gerade wenn man die Sendung "Good Bye" Deutschland sieht, wird einem Bewusst wie unfassbar naiv einige Menschen nach Spanien oder anderswo auswandern. Ohne Sprachkenntnisse und ohne Aussicht auf ein geregelt Einkommen wagen tatsächlich ganze Familien diesen Schritt. Dazu fehlt dann noch der finanzielle Background. Das solche Vorhaben schief gehen müssen ist klar. Vorteile haben Jene die wenigstens jemanden in Spanien kennen und somit schon mal auf eine Unterstützung zurückgreifen können. Nichts desto trotz werden jedes Jahr viele gescheiterte Auswanderer auf Kosten deutscher Steuerzahler zurückgeholt, da diese solange im Ausland ausharren bis Sie völlig mittellos sind. Aufsehenerregendster Fall war wohl die 4köpfige Familie welche mit 2 Kindern in Marokko fast verhungert sind und dann die Hilfe des deutschen Konsulats in Anspruch genommen haben. Ich denke es besteht bei einer Vielzahl schlecht vorbereiteter Auswanderer ein völlig falsches Weltbild. Hier überschätzen sich viele Auswanderer und glauben, dass aufgrund der deutschen Herkunft und der Ausbildung die Arbeitgeber in Spanien sie jubelnd willkommen heißen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Wer Auswanderer ist, muss sich klar sein, dass er im Gastland ein Ausländer ist. Wer dann noch wenige Sprachkenntnisse vorweisen kann, hat es doppelt schwer. Der spanische Arbeitsmarkt wurde gerade jetzt sehr hat mit der Wirtschaftkrise getroffen. Hinzu kommt das in vielen Regionen die Gehälter gegenüber deutschen Gehältern geringer ausfallen (Andalusien, Kanarische Inseln etc.). Dazu kommt das der Warenkorb in Spanien der in der Regel teurer ist als in Deutschland. Gerade auch Wohnungen und Häuser haben Schwindelerregende Preise. Insgesamt bedeutet dies, dass in der Regel das Verfügbare Einkommen geringer wird. Wer in Spanien leben möchte muss diese Punkte in Kauf nehmen. Ich selbst arbeite im Studisfy - Netzwerk mit. Wir organisieren Praktika in Spanien für deutsche Studenten. Der überwiegende Teil der Praktikanten ist gut vorbereitet und sich bewusst das ein Praktikum in Spanien eine Ausnahmesituation darstellt, die gerade zur Anfangszeit sehr schwierig ist. Insbesondere da in der Regel die Spanischkenntnisse zu Beginn des Auslandspraktikums noch nicht ausreichend sind und der Praktikant in einem fremden Land völlig alleine ist. Hier kann gerade zu Beginn Einsamkeit auftreten. Aber auch unter unseren Bewerbern haben wir stets einige Bewerber die mit völlig falscher Vorstellung ein Praktikum in Spanien absolvieren möchten. Hier wird in erster Linie an Sonne, Strand und Party gedacht. Die Bewerber mit diesen Vorstellungen bemerken jedoch sehr schnell (meistens innerhalb von 2 Tagen), dass die Realität eine andere ist. Insbesondere gibt es immer wieder Bewerber die mit sehr geringen Spanischkenntnissen ein Praktikum im Bereich Management und ähnliche Bereiche absolvieren möchten. Ich denke wenn man sich einfach mal die Situation umgekehrt vorstellt, wird jedem Bewusst, dass hier in Deutschland kein Unternehmen einen Praktikanten im Management einstellen würde, der so gut wie keine Deutschkenntnisse hat. Diese falschen Vorstellungen, denke ich, kommen daher, dass wie bereits erwähnt es immer noch Menschen gibt die glauben, nur weil sie aus Deutschland kommen erhalten sie überall auf der Welt Vorteile.

#2 Silke (Homepage) am 12.12.2008 13:21

Hallo Silke,

endlich mal vernünftige Worte zu diesem Thema!

Ich kann nur zu stimmen. Und hütet Euch vor diesen Familien die Hilfe erwarten und Euch später, wenn sie es geschafft haben, nicht mehr kennen.

http//:leben-in-spanien.over-blog.com

Angelika

#2.1 Angelika (Homepage) am 12.12.2008 17:20

Hallo Angelika,

sehe ich ganz genauso. Übrigends sind diese Verhaltensweisen nicht ein explizites Problem von Spanienauswanderern. Ich denke diese Gruppe trifft man überall. Zumindest hat mir ein guter Freund aus Argentinien ganz genau das gleiche berichtet.

LG

Silke

#2.1.1 Silke (Homepage) am 15.12.2008 17:53

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  • 2 Monate später...

Seit langem denke ich über die Verhaltensweisen von Menschen nach, die ich überhaupt nicht mehr begreife (damit meine ich nicht besonders dumme Menschen). Am unverständlichsten ist es für mich, dass auch junge Menschen, wie z.B. oben erwähnte Praktikanten, die heute alle technischen Möglichkeiten der Information haben, so blauäuig sein können. Oder sind sie alle überfordert? Das erinnert mich an das Buch "Der Zukunftsschock" von Alvin Toffler.

Ich würde gern Eure Meinung zu diesem Thema hören. Danke.

Un saludo Rosana

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