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Auswanderer sind unglücklicher als die Daheimgebliebenen


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Man nehme gut ausgebildete Nordeuropäer und lasse sie nach Südeuropa ans Mittelmeer auswandern. Obwohl diese Nordeuropäer sogar besser ausgebildet sind als die Südeuropäer, evtl. sogar noch besser verdienen als die Südeuropäer, sind diese viel unglücklicher als die Daheimgebliebenen. Dies zumindest fand David Bartram von der Leicester Universität heraus. Er untersuchte die Daten von 265 Auswanderern aus der Schweiz und fünf anderen nordeuropäischen Ländern, welche nach Spanien, Portugal, Griechenland oder Zypern ausgewandert sind.

Diese, wie auch die Daheimgebliebenen sollten ihre Zufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten. Die Migranten bewerteten sich dabei mit einer 7,3 und die Leute aus der Heimat mit einer 7,5.

Aber warum sind die nordeuropäischen Migranten so unglücklich?

Hier geht Bartram davon aus, dass dies unter anderem daran liegen kann, dass möglicherweise der soziale Aufstieg im Ausland negativ getrübt wird, durch fehlende soiale Bindungen im neuem Land und ebenso das fehlende Zugehörigkeitsgefühl.

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Wer im Ausland leben, arbeiten und eine Heimat finden will, muss neben Sprachkenntnissen auch viel Interesse an Sitten, Gebräuchen und Kultur mit bringen. Er muss sich anpassen......!! Das aber wollen die meisten Menschen nicht. Sie leben im Ausland ihr altes Leben weiter. Wir können es umgekehrt auch in Deutschland beobachten, wenn Ausländer ihre Sitten und Gebräuche ohne Rücksicht hier ausleben.

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Ich habe eine ganz einfache Theorie. Nord- und Südeuropäer sind von der Mentalität viel zu unterschiedlich. Wenn ich den Rest meines Lebens angepasst verbringen muß, dann werde ich mich in der Wahlheimat nie zu Hause fühlen.

In meinem Umfeld herrsch nie Ruhe und das macht mich auf Dauer gesehen krank. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass sich Menschen unterhalten. Aber müssen wirklich alle gleichzeitig reden?

Ich habe nichts dagegen wenn man sich Haustiere hält, aber braucht man auf einem 300 qm Grundstück 4 Hunde die sich den ganzen Tag selbst überlassen sind und naturgemäß die ganze Nachbarschaft mit Dauer bellen terrorisieren?

Muß die Dorffiesta Musik bis 8:00 morgens aus den Lautsprechern dröhnen lassen obwohl kein Mensch anwesend ist?

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Ich würde niemals irgendwo längere Zeit leben wollen, wo mich das Umfeld krank macht. Dann ginge ich woanders hin, oder wieder zurück in meine Heimat. 

Ein, mir sehr gut bekanntes Ehepaar, verkauften vor einigen Jahren alles in Deutschland, gaben lange gehegte Freundschaften auf und wollten in Spanien (Gran Canaria) glücklich werden. Sie erlernten sogar die Sprache.

Was ihnen fehlte waren die deutschen Zeiten und die deutschen Speisen. Immer in deutschen Restaurants essen wollten und konnten sie nicht. Spanier lernten sie nicht kennen, weil die einen anderen Lebensrhythmus haben und so ganz andere Speisen assen als sie......

Beim spanischen Arzt fühlten sie sich nicht wohl.

Sie haben ihr Haus auf Gran Canaria mit Verlust verkauft und letzten Herbst in einer kleinen Mietwohnung in Deutschland ganz neu wieder angefangen.

Aber sie sind glücklich und zufrieden.

Ich denke, dass man dann falsche Entscheidungen auch revidieren muss. Gerade im Alter sollte man dort leben, wo es einem gefällt.

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Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es meines Erachtens weder am fehlenden sozialen Aufstieg noch am Willen der Anpassung liegt, sondern vielmehr am Unterschied der Mentalität. Gott sei Dank fehlen mir weder Deutsche Speisen noch Spanische Freunde. Wir haben einen wirklich guten und tollen Freund hier (Mexikaner, aber die Nationalität spielt für mich keine Rolle). Alles andere sind Bekannte, Holländer, Engländer, Spanier, Franzosen und eine Hand voll Deutsche und zu allen pflegen wir einen lockeren Umgang. Am lautesten jedoch sind die Spanier und das ist nicht nur mir klar.

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Umgekehrt ist aber genauso wenn ich die vielen jetzt zugereisten Spanier in D beobachte.

Da wird gefragt wo es einen spanischen Arzt gibt, wo es spanische Lebensmittel gibt.

Die jungen Spanier spielen Fussball - aber anders als in der Generation aus der Joaquin kommt bleiben

sie unter sich und gehen nicht in einen 'multinationalen' Fussballverein mit Deutschen, Italienern, Türken, Kroaten......

Ich habe Freunde in Spanien, aber sie sind Latinos :)

Ich habe die These das Freundschaften zwischen Deutschen und Südamerikanern besser und auch länger funktionieren als mit Spaniern ? Warum eigentlich ?

Man sieht es auch an den Sprachtandems.

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....sehr gut bekanntes Ehepaar, verkauften vor einigen Jahren alles in Deutschland, gaben lange gehegte Freundschaften auf und wollten in Spanien (Gran Canaria) glücklich werden. Sie erlernten sogar die Sprache.Was ihnen fehlte waren die deutschen Zeiten und die deutschen Speisen. Immer in deutschen Restaurants essen wollten und konnten sie nicht. Spanier lernten sie nicht kennen, weil die einen anderen Lebensrhythmus haben und so ganz andere Speisen assen als sie......Beim spanischen Arzt fühlten sie sich nicht wohl....

Da würde man doch besser Urlaub machen statt alles zu verkaufen  :sick:


Umgekehrt ist aber genauso wenn ich die vielen jetzt zugereisten Spanier in D beobachte.  Da wird gefragt wo es einen spanischen Arzt gibt, wo es spanische Lebensmittel gibt. ....  Man sieht es auch an den Sprachtandems.

Wes Brot ich es.... 

Ist doch ok sich einen Teil der eigenen Kultur zu behalten.  Wenn man aber mit der Kultur der neuen Wahlheimat rein gar nix am Hut hat,  ist man vermutlich am falschnen Ort.  Ich mag die spanische Lebensart aber deshalb muss ich ja nicht zum Spanier werden.

ps:  editor hat die Zitatsfunktion etwas verhudelt aber ich denke man die Quellpassagen/Autoren erlkennen

Bearbeitet von dreamsailor
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Ich habe erst jetzt, nach vielen Jahren Spanien, hier einige deutsche Freunde gefunden. Anfangs habe ich mit Begeisterung Paella gegessen, mittlerweile kann ich sie nicht mehr sehen. Deutsches TV und Zeitungen habe ich schon Jahre nicht mehr gesehen, gelegentlich leiste ich mir den Luxus , ein deutsches Buch zu lesen. Nach all den Jahren, denke ich in spanisch, fluche auf spanisch, einzig deutsches Essen vermisse ich. Ich könnte mich heute nicht mehr in D. zurechtfinden.Ich war hier, in Spanien, von Anfang an, glücklicher als in D. Und mein Anfang war nicht grade der leichte, mit genügend Geld und Eigentum. Ich bin als Arbeiter her gekommen, nicht als Unternehmer oder Rentner. Ich denke, wenn man sein Plätzchen im Leben gefunden hat, kann man trotz Widrigkeiten glücklich sein, egal ob in Timbuctu oder auf Grönland.

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  • 1 Monat später...

Also wenn man mich fragen würde wie ich meine Zufriedenheit- oder Glücklich sein auf einer Skala wählen sollte dann würde ich 10 für Spanien  und 0 für Deutschland wählen.

Moix ich stimm dir voll und ganz zu, ich würde mich in Deutschland auch nicht mehr zurechtfinden, ich hätte bestimmt einige Anzeigen am Hals denn ich lasse mir nichts gefallen, wenn ich manchmal meine Schwester erzählen höre dann denke ich mir, habt ihr denn keinen Schneid mehr euch zu wehren. Lasst ihr euch alles gefallen?

Also für mich ist Spanien meine (nicht Wahlheimat ) sondern meine Heimat und es würde mir nicht im Traum einfallen nach Deutschland zurückzukehren, komme was da wolle.

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Spielt wohl auch viel eine Rolle, mit welcher Anspruchshaltung und Vorbereitung man an das Auswandern heran geht und vor allem auch die eigene Persönlichkeit und Umstände des Ganzen. Viele haben ja, sehr verklärte, realitätsfremde Vorstellungen vom Auswandern und dem Land in dem sie Einwandern wollen.

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Wirklich Kotz übel, weil Einige einfach nicht verstehen wollen,
das man die Hand nicht umdrehen braucht. Sich nur der Sprache anpassen muss.

Einige Auswanderer haben es ja begriffen, mit dem Sinn von Zufriedenheit zu leben.
Etwas daraus zumachen. Integrations- und  …….weitere Probleme ergeben sich dann nicht.

Es gibt sich nur ein freundliches Gefühl Ausländer im fremden Land zu sein.

Im Gegensatz zu DE.

Nur ein kleiner Anteil ist bereit, trotz Reiselust zum kennenlernen von anderen Strukturen.

Was die Umkehr von Auswanderer sind unglücklicher als die Daheimgebliebenen bringt.

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zu Tiza #16

"Freundliches Gefühl Ausländer zu sein"

das ist wirklich nett gesagt

ABER ...... ein freundliches Gefühl Ausländer zu sein habe ich nicht

Gefühl auf jeden Fall, freundlich ? keineswegs

also ich denke das ist natürlich Orts- oder Regionbedingt, wie einem die Spanier entgegentreten

weil wir haben da nicht wirklich gute Erfahrung machen dürfen

wir leben seit fast 6 Jahren hier, Anschluss zu finden so gut wie unmöglich

ausser bei den Zugezogenen, Spanier wie Ausländer


zu Annalena #2

.....wenn Ausländer ihre Sitten und Gebräuche ohne Rücksicht hier ausleben.

ohne Rücksicht ???

was meinst Du damit?

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Da steckt e i n i g e s in deiner Antwort /Frage/
Durch meine Arbeit bekomme ich von beiden Seiten notgedrungen irgendwie immer dieselben……

Es stört zwar, wenn nach allen Vorkommnissen bei neuem Treffen, man sich nicht mehr
an deinen Namen erinnert.

Zum freundlichen Gefühl ein Beispiel das auch anders eingeordnet kann.
Steht`s in der Schlage beim Einkauf. Der Verkäufer hat seine Schwierigkeiten.
Er kennt dich. Er belästigt dich nicht, wohl wissend, du bist dessen Paisano
und könntest schnellstens seine Problem klären.
Dein Verhalten (keine Reaktion) wird aber voll akzeptiert.

Hier noch ne Unterstellung. 6 Jahre hier. Dein spanisches Umfeld kennt Dich mit Sicherheit.
Das geht sehr schnell. Auch diejenigen die nicht mal Hola sagen, haben volle Info.
Es gab sicher in dieser Zeit Situationen, denen man das entnehmen konnte

Mit der Zeit kommt man mit der Situation einigermaßen klar.
Das Leute, nur auf der Bildfläche erscheinen, wenn ihr Haus angeblich in Flammen steht.

…….außer bei den Zugezogenen, Spanier wie Ausländer…….
Sorry, bei dieser Sorte findet man vorerst Bekannte.
Warum wohl? …. Ist man einen kleinen Schritt voraus?
Was den Sog auf den ganzen Arm auslöst.

……..Anschluss zu finden so gut wie unmöglich……
Welche Fragen würden hierzu kommen?
Irgendwelche Grundregeln übersehen. Man bekommt soviel Blumen und genau soviel Luftballons.

PN. helfen - Ich mag sie teilweise nicht gerne, weil zum Großteil vieles im Hintergrund läuft. Dinge die nicht so intim sind bzw. wären, als würden sie nicht auch teilweise Anderen helfen.
 

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Ich kann dir nur zustimmen. Ein Monat in einem Dorf an der Costa Luz, mich kannte jeder Bettler. Keiner hat mich belästigt. Von da ab, geht es aufwärts. besseres Gemüse, besserer Schinken - und die Orangen... :D Registriert wurde, das keine teuren Plastiktüten von Corte ingles am Arm baumeln. Aber sich nicht von den Strassenhändlern hinters licht führen lassen. Respekt, ist ein Zauberwort in dieser Region.Nein, es ist nicht einfach, aber die Früchte reichlich.

Bearbeitet von moix
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Ich kann mich diesen Ausführungen nur anschließen.

Der Zugezogene hat es in der Hand. Egal von wo nach wo jemand zieht, ob im eigenen Dorf, im eigenen Land oder im Ausland.

Ohne Anpassung geht nichts.

Wer glaubt, er kann seine Gesetze zu Grunde legen, irrt sich ganz gewaltig.

LG Annalena

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