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Pflegebedürftige Rentner auf Ibiza und keiner ist zuständig


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Hallo Leute,
ich möchte euch mal das Problem meiner Schwiegermutter und ihres Lebenspartners auf Ibiza schildern und fragen, ob jemand ähnliches kennt und weiss wie man hier weiter kommt.
Vor 35 Jahren, meine Frau war gerade 19, ist die Schwiegermutter nach dem Verkauf des Familienbetriebs (Firma und Wohnhauses) mit viel Gerld nach Ibiza augewandert. Dort hat sie, wie so viele, Ferienhäuser verwaltet und zeitweise einen Kiosk betrieben, aber vermutlich ohne dies korrekt anzumelden, also keine Solzialversicherungskarte.
Sie und ihr holländische Lebenspartner haben in den 35 jahren gut gelebt und ihr Geld komplett durchgebracht, bis auf die kleine Eigentumswohnung auf Ibiza. Seit mehreren Jahren überweist meine Frau Geld, obwohl das Verhältnis zur Mutter eher distanziert ist.
Beide sind privat über eine deutsche Versicherung krankenversichert (Residentenversicherung oder so), diese erlischt aber, sobald sie nach Deutschland kommen oder eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wird.
Beide haben weder eine spanische Sozialversicherungskarte, noch gültige Papiere (deutscher Perso abgelaufen, holländische Papiere verloren). Auf Ibiza können die Papiere nicht beantragt werden, nur auf Mallorca.
Seit etwa zwei Jahren geht es nun mit beiden rapite bergab (Demenz/Alsheimer).  Das Haus ist vermüllt, die beiden schwer verwarlost und angeblich halb verhungert. Es stinkt wohl bis auf die Strasse. Laut Hausarzt, schon mehrer Schlaganfälle bei Ihm. 
Wie kommt man auf Ibiza an Ausweisdokumente, wenn man nicht reisetauglich ist und dazu angeblich persönlich auf dem Konsulat in Mallorca erscheinen muß?
Gibt es eine Organisation, die sich um die Leute kümmern würde, der 'soziale Dienst' hat es wohl abgelehnt, da sie keine Sozialversicherungskarte haben?
Das Konsulat fühlt sich nicht zuständig, die Nachbarn haben keine Lust mehr zu helfen, sind genervt und schreiben ständig vorwurfsvolle EMails an meine Frau.
Gegen die Rückholung nach Deutschland spricht:
keine Krankenversicherung in Deutschland,
keine Pflegeversicherung (nie gehabt), aber voraussichtlich beide pflegebedürftig (natürlich noch ohne Gutachten),
keine Reisedokumente, er Holländer sie Deutsche, beide warscheinlich nicht transportfähig,
keine Ersparnisse mehr, daher in Deutschland Sozialfall,
keinen Betreuungsplatz in Deutschland.
Wir sind ratlos. Wie kann es sein, dass in einem Land der EU die alten Leute verrecken und keiner sich kümmern will, auch wenn sie natürlich selber schuld sind?

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vor 4 Stunden schrieb PapaJoe:

Wie kann es sein, dass in einem Land der EU die alten Leute verrecken und keiner sich kümmern will, auch wenn sie natürlich selber schuld sind?

Ich finde es etwas problematisch, dass du hier Spanien die Schuld zuschreiben willst, obwohl wie im Text von dir dargelegt, sich weder das deutsche Konsulat zuständig fühlt und auch in Deutschland die Aussichten für beide nicht rosiger sind. Der selbe Fall wäre auch in vielen anderen Länder der EU, nicht besser. 

Wenn ihr das nicht direkt vor Ort in die Hand nehmen wollt und könnt, sehe ich da kaum Chancen für die beide. 

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vor einer Stunde schrieb Joaquin:

Ich finde es etwas problematisch, dass du hier Spanien die Schuld zuschreiben willst, obwohl wie im Text von dir dargelegt, sich weder das deutsche Konsulat zuständig fühlt und auch in Deutschland die Aussichten für beide nicht rosiger sind. Der selbe Fall wäre auch in vielen anderen Länder der EU, nicht besser. 

Wenn ihr das nicht direkt vor Ort in die Hand nehmen wollt und könnt, sehe ich da kaum Chancen für die beide. 

Hätten die beiden einen Wohnsitz in Deutschland würden sich natürlich die karitativen Organisationen und das Sozialamt kümmern.  Ein Spanier, der in Deutschland wohnt und lebt würde vom deutschen Staat sicher nicht sich selbst überlassen werden wenn er in Not gerät. Natürlich schickt Deutschland auch keine ausländischen Harz4ler nach Hause zurück, sondern Sozialleistungen sind unabhängig von der Nationalität. 
Ich hatte geschrieben, dass sie selbst schuld sind und nicht das Spanien schuld ist. Und trotzdem ist Spanien seinen Einwohnern gegenüber zur Hilfe verpflichtet, ebenso wie Deutschland seinen Einwohnern sowie allen seinen Flüchtlingen und Migranten. Zumindest hatte ich das angenommen.

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Eine Form von Schuld, habe ich aus dem folgenden Satz herausgelesen:

vor 6 Stunden schrieb PapaJoe:

Wie kann es sein, dass in einem Land der EU die alten Leute verrecken und keiner sich kümmern will

Aber lassen wir das ruhig beiseite. Auch in Deutschland wird man zumindest im Vorfeld erwarten, dass sich die Personen oder ein Bevollmächtigter sich vor Ort in und bei den Behörden meldet. Das hier aber Ausweispapiere nicht zeitig verlängert oder man sich bei Verlust hat ausstellen lassen usw. zeigt ja, dass da lange Zeit sich um sehr vieles nicht gekümmert wurde und da wäre auch in Deutschland die Lage für die Betroffneren nicht einfach gewesen. Dabei will ich nicht abstreiten, dass es ihnen  die deutschen Sozialleistungen viel besser gehen würde. Aber hier muss ja von Grund auf Ordnung in das Chaos gebracht werden um überhaupt ein Stück weit handlungsfähig zu werden und das geht nur wenn das vor Ort jemand in die Hand nimmt.

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Da musst du der Reihe nach vorgehen,erstmal anmelden als Residente,dann Hilfe bei der Gemeinde beantragen,oder die Konsulate anrufen und es muss jemand rauskommen,aber kümmern musst du dich selbst darum.ach ja.wenn deine Frau regelmässig Geld schickt und es aufs Bankkonto geht,kann sowas auch als Rente interpretiert werde.aber das wird jetzt zu schwierig um es zu erklären,vielleicht solltest du das mit der Caritas auf der Insel machen

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Beide sind als Resedente angemeldet.  Meine Frau war vor 8 Monaten dort, hat aber bei den Institutionen nichts erreicht. Seitdem versucht sie es von Deutschland aus schriftlich.


Die Caritas hat eine Hilfe abgelehnt und an den sozialen Dienst verwiesen.

Der soziale Dienst war einmal vorort und wollte eine Notfallklingel installieren sowie einmal pro Woche nach den zweien schauen. Daraus ist aber nichts geworden, da sie keine Sozialversicherungskarte haben und der soziale Dienst schrieb, sie können nichts für uns tun. Dann hat sich der Dienst an das Konsulat gewendet.

Das Konsulat hat sich an die deutschen Behörden gewandt - es standen daraufhin zwei Polizisten vor unserer Tür und wollten uns mitteilen, das die Mutter auf Ibiza erkrankt ist.

Also Caritas, sozialer Dienst und Konsulat: Fehlanzeige. Beim örtlichen roten Kreuz haben wir es wegen fehlender  Spanischkenntnisse nicht versucht. Die spanischen Nachbarn, die meine Frau um Kontaktaufnahme mit dem roten Kreuz gebeten hat, haben das nicht gemacht.

Bis vor etwa 2 Jahren waren beide in der Lage ihre Papiere in Ordnung zu bringen, waren aber wohl zu bequem nach Mallorca zu fliegen.  Laut Konsulat muß man dort persönlich erscheinen.

Finanziell sieht das ganze gar nicht so schlecht aus. Inklusive der Unterstützung meiner Frau haben die zwei 1500 € im Monat, abzuglich der 800€ Krankenkasse bleiben also etwa 700€ zum Leben. Das Problem ist, das sie sich im Alltag nicht mehr selbst versorgen können.   Um eine Pflegekraft zu bezahlen reicht das Geld natürlich nicht.

Das Geld, das meine Frau auf ein spanischen Konto ihrer Mutter überweist, war ursprünglich mal für eine Putzfrau gedacht. Die hatte aber nach einigen Wochen keine Lust mehr, zumal die Geldübergabe aufgrund eines fehlenden Kontos ihrerseits schwierig war.

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Also irgendwie kommst du so nicht weiter,wenn sie Residente sind stellt die Stadt entweder jemanden zur Hilfe im Haus/Wohnung oder besorgt eine platz im Altenheim.aber du musst da selber hingehen und dich kümmern,Wenn du kein spanisch kannst,nimm einen Dolmetscher mit.Oder buch Flüge und nimm sie nach Deutschland zurück.weitere möglichkeiten gibt es nicht

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vor 12 Stunden schrieb pacha:

Also irgendwie kommst du so nicht weiter,wenn sie Residente sind stellt die Stadt entweder jemanden zur Hilfe im Haus/Wohnung oder besorgt eine platz im Altenheim.aber du musst da selber hingehen und dich kümmern,Wenn du kein spanisch kannst,nimm einen Dolmetscher mit.Oder buch Flüge und nimm sie nach Deutschland zurück.weitere möglichkeiten gibt es nicht

Meine Frau war letztes Jahr bei der 'Gemeinde', sprich beim Centro de Servicios Sociales (oben schon geschrieben, sozialer Dienst). Nach dem die einmal vorort waren und nach einigem Briefverkehr haben sie die Hilfe wegen fehlender Gesundheitskarte oder Sozialversicherungskarte abgelehnt.

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  • 4 Monate später...
Am 16.10.2018 um 13:33 schrieb PapaJoe:

Hallo Leute,
ich möchte euch mal das Problem meiner Schwiegermutter und ihres Lebenspartners auf Ibiza schildern und fragen, ob jemand ähnliches kennt und weiss wie man hier weiter kommt.
Vor 35 Jahren, meine Frau war gerade 19, ist die Schwiegermutter nach dem Verkauf des Familienbetriebs (Firma und Wohnhauses) mit viel Gerld nach Ibiza augewandert. Dort hat sie, wie so viele, Ferienhäuser verwaltet und zeitweise einen Kiosk betrieben, aber vermutlich ohne dies korrekt anzumelden, also keine Solzialversicherungskarte.
Sie und ihr holländische Lebenspartner haben in den 35 jahren gut gelebt und ihr Geld komplett durchgebracht, bis auf die kleine Eigentumswohnung auf Ibiza. Seit mehreren Jahren überweist meine Frau Geld, obwohl das Verhältnis zur Mutter eher distanziert ist.
Beide sind privat über eine deutsche Versicherung krankenversichert (Residentenversicherung oder so), diese erlischt aber, sobald sie nach Deutschland kommen oder eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wird.
Beide haben weder eine spanische Sozialversicherungskarte, noch gültige Papiere (deutscher Perso abgelaufen, holländische Papiere verloren). Auf Ibiza können die Papiere nicht beantragt werden, nur auf Mallorca.
Seit etwa zwei Jahren geht es nun mit beiden rapite bergab (Demenz/Alsheimer).  Das Haus ist vermüllt, die beiden schwer verwarlost und angeblich halb verhungert. Es stinkt wohl bis auf die Strasse. Laut Hausarzt, schon mehrer Schlaganfälle bei Ihm. 
Wie kommt man auf Ibiza an Ausweisdokumente, wenn man nicht reisetauglich ist und dazu angeblich persönlich auf dem Konsulat in Mallorca erscheinen muß?
Gibt es eine Organisation, die sich um die Leute kümmern würde, der 'soziale Dienst' hat es wohl abgelehnt, da sie keine Sozialversicherungskarte haben?
Das Konsulat fühlt sich nicht zuständig, die Nachbarn haben keine Lust mehr zu helfen, sind genervt und schreiben ständig vorwurfsvolle EMails an meine Frau.
Gegen die Rückholung nach Deutschland spricht:
keine Krankenversicherung in Deutschland,
keine Pflegeversicherung (nie gehabt), aber voraussichtlich beide pflegebedürftig (natürlich noch ohne Gutachten),
keine Reisedokumente, er Holländer sie Deutsche, beide warscheinlich nicht transportfähig,
keine Ersparnisse mehr, daher in Deutschland Sozialfall,
keinen Betreuungsplatz in Deutschland.
Wir sind ratlos. Wie kann es sein, dass in einem Land der EU die alten Leute verrecken und keiner sich kümmern will, auch wenn sie natürlich selber schuld sind?

Hallo Papa Joe, es ist zwar schon einige Zeit her das du diesen Beitrag geschrieben hast aber ich möchte dir trotzdem hier antworten. Ich kann dich sehr gut verstehen, aber ich muss dir leider sagen das auch unsere Kranken und Ältere Menschen es nicht gerade gut geht. Ich arbeite beim DRK und bei der Stadt als Seniorentrainerin. Klar die Rentner bekommen hier ihre Rente und auch maaaaanchmal Pflegegeld aber weiß du wie schwer es ist für jemanden der Unterstützung gebraucht( ich meine alte und Kranke Menschen) Ich denke das es nicht nur an Spanien liegt denn andere Länder wie doch angeblich das reiche Deutschland geht es nicht anders. Nur der Deutsche Staat verheimlicht viel. ich habe einige alte Menschen den es Gesundheitlich und Fin-anziel nicht gut geht aber das Interessiert den Deutschen Staat nicht. Aber weiß du dafür sind dann wir da die Ehrenamtlich den Leuten helfen. 

So nun habe ich euch genug voll gejammert. Ich werde jedenfalls nach Spanien Auswandern und dort helfen. Naja, wenn ich das alles so hin bekomme mit dem Auswandern denn ich lerne erst Spanisch und versuche mich schlau zu machen was alles gemacht werden muss damit ich endlich nach Spanien kann.

Vielleicht weiß ja jemanden wie er mir mit Rat zur Seite stehen kann. 

LG Jutta

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... im nachstehenden Link der Diputación Alicante > Residentes Europeos gibt's jede Menge Infos in Deutsch zu allen möglichen Themen:

http://www.residenteseuropeos.com/publicaciones.php?lang=de

... aber, um in Spanien zu überleben, ist auf jeden Fall die Sprache das beste Werkzeug - frei nach dem Motto:  je besser um so wirksamer ...

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@judita59 ---Sorry,

Zitat: ““..Ist es nicht selbstverständlich einen Menschen zu helfen…….!!!!!““ Prima Aussage.

Zitat:““ Ich werde jedenfalls nach Spanien Auswandern und dort helfen….!!!““ Prima Aussage.

 

DRK ist auch in meinem Umkreis mit allen Variationen/sowie damit verbunden Sanktionen bekannt,

ebenso die von denselben Scheibenwischern in ihrem Umkreis!!! Ein Image bekommen nur selten einige.

Da hilft auch die derzeit erfolgte Beruhigung durch Tariferhöhung  nicht weiter

Ein Pokal für die.......(Lässt sich manchmal nicht in Worte ausdrücken).. unterstützen

 

Frage: Was beflügelt einem z.B. in Spanien zu helfen??  Ein aufkommendes Gefühl? Etwas verändern zu wollen?

Ist der Klimawandel von DE nach ES ausschlaggeben ist?? Unterstelle die Anstrengung/Bemühung  ist dieselbe!!!!!

Bzw. wie lange ist man im Stande nach rückwärts vorhandenen Bildern—das noch durch zuführen???

 

LG TIZA

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  • 4 Jahre später...

Ich bin Berufsbetreuerin und würde die Mutter von einem Arzt - kostenpflichtig!-begutachten lassen. Dann mit der Demenzdiagnose von der Deutschen Botschaft unter Vorlage von Standesamtdokumenten - Familienstammbuch - von der Ausweispflicht befreien lassen - einen Notausweis für die Reise nach Deutschland ausstellen lassen, sie nach Deutschland holen, in einem Heim unterbringen - sofort auf Warteliste setzen lassen! und Sozialhilfe SGB XII - Grundsicherung beantragen - auf Darlehensbasis bis die Wohnung verkauft ist. Sie hat einen Selbstbehalt von 10000,- €. 
Die Rente fließt voll in die Heimunterbringung. Prüfen, ob sie Hin- oder Weglauftendenzen hat.

Ihr könnt euch auch an die Örtliche Betreuungsbehörde wenden. 
Ist nicht ohne eure Beteiligung zu machen.

Kjnder müssen ihre Eltern erst unterstützen ab einem Jahreseinkommen von rund 100000,-€.

viel Glück 🍀 

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  • 4 Wochen später...

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