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Und wieder einmal PISA


Lilac

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Einmal ganz abgesehen davon, wie schlecht Andalusien auch bei der Pisa-Studie 2012 abgeschnitten hat, finde ich die Argumentation der andalusischen Regierungschefin Diaz ganz besonders pikant.

Sie weist darauf hin, dass es noch vor 30 Jahren  in Andalusien  ausschließlich Analphabeten gab und ist stolz darüber, dass es den Kindern heute möglich sei, sogar einen Uni-Abschluss machen zu können.

Getoppt wird das eigentlich nur noch von der Aussage des andalusischen Bildungsministers Luciano Alonso.

Er ist der Meinung, dass ganz Spanien nur deshalb  gut abgeschnitten hat, weil sein Bundesland so hoch bewertet worden ist. Er ist mit der Effektivität des andalusischen Bildungsmodells sehr zufrieden.

Übrigens: Andalusien hat eine ganze Ecke schlechter abgeschnitten, als der Rest von Spanien. Aber vielleicht ist Lesen nicht die Stärke des Herrn Bildungsministers.

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Bei der PISA-Studie läge es ja nahe, sich mal das Erfolgskonzept der drei Besten anzuschauen und evtl. zu adaptieren. Ich kenne aber bisher kein Land, welches dazu breit wäre. Denn wenn man sich das komplexe System der Norweger zum Beispiel anschaut, dann muss da auch bereit sein, mehr als nur das Schulsystem nachzuahmen. Da wirkt dann schon eine ganz andere Philosophie.

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Na ja, sich gleich die drei Besten vorzunehmen ist vielleicht auch ein bisschen zuviel. Aber ich hatte nun wirklich nicht damit gerechnet, 

dass Andalusien in der EU am schlechtesten abschneidet, so wie es im Im EU-Bildungsbericht heißt. Aber die Aussagen von Regierungschefin Diaz und des Bildungsministers Luciano Alonso sind doch bezeichnend für die Situation. Nach deren Meinung ist ja alles gut wie es ist und was gut ist muß auch nicht geändert werden :nerves: .

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Nein Lilac, das Schulsystem ist keinesfalls besser. Es ist auf Druck aufgebaut und generiert Fachidioten. Stell einem japanischen Schüler eine Frage so, dass sie aus seinem gewohnten Rahmen fällt, dann weiß er keine Antwort. Ich habe selbst einen 6 wöchigen Workshop in Japan abgehalten und weiß wie das System "tickt". In China ist es noch viel schlimmer, dort werden die Kinder zu Hochleistungen geprügelt. 

Bearbeitet von Bruny
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Wie ich schon erwähnte, ist es auch eine Frage der Philosophie und Einstellung. Werden echte Pädagogen ausgebildet und Menschen die darin eine Berufung sehen oder nur welche, die halt nichts anderes gefunden haben und nur ihren Stoff durchziehen. Das macht dann auch den Unterschied, ob man einen Lehrer als Respektsperson oder nervenden Idioten ansieht.

Dann spielt sicher auch noch die Einstellung der Schüler und deren Eltern zur Schule und den Lehrern ein erheblich Rolle.

Vergessen darf man aber auch nicht, dass die Asiaten ein komplett anderer Kulturkreis und Gesellschaft sind, mit eigenem Wertesystem. Die Bedeutung der Schule, das Ansehen der Lehrer usw. sind dort von Grund auf unterschiedlich. Auch das Denken in Hierarchien und die Angst, das eigene Gesicht zu verlieren, tragen hier sicher ebenso dazu bei.

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Hahaha Joaquin, der war gut, einen heutigen Lehrer der seinen Job als Berufung sieht mit den heutigen nicht erzogenen Kindern, der kann ja nur in der Klapse landen. 

Ich kann mich gut an meine Schulzeit erinnern, mein Wahlspruch war auch: die Lehrerin ist blöd. Nur bin ich mit dieser Aussage zu Hause keinen Schritt weitergekommen. Heute ist es umgekehrt, da sagt der Vater dem Sohn und die Mutter der Tochter, dass die Lehrer blöd sind.

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Nun, eines muß doch klar sein: Jede Veränderung kostet Geld!

Diesmal wurden die Schüler in D ja ob ihrer Verbesserung gelobt. Da aber zu einem großen Teil die Lehrer nach 12 Jahren noch im Schuldienst stehen, zieht also das Argument des Lehrers der fehl am Platz ist  eher nicht. Aber hier wurde Geld in die Hände genommen. Natürlich nicht genug, denn das wird es niemals sein. Aber es wurde investiert.

Deine Aussage Bruny ist da schon eher wahr. Aber folgendes scheint in D pasiert zu sein: Die die Schule und Lehrer für doof halten und hielten sind oftmals darin gescheitert. Und nun werden die Kinder wieder gefordert, damit es ihnen "später mal besser geht". Außerdem hat man wohl erkannt, das Facharbeiter in D fehlen. Hierfür aber muss man einen entsprechenden Schulabschluß haben. Allerdings ist es auch so, dass viele nur Rechte haben, ihre Pflichten dagegen völlig vernachlässigen.

Und ich fürchte, dadurch ist eine Verbesserung in ES und erst Recht in Andalusien mittelfristig nicht in Sicht. Denn, passender Weise ist Andalusien auch das "Armenhaus" der Eurozone

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