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Hausbesetzer wider Willen


Lilac

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Zwangsräumungen sind in Spanien die dramatischste Folge der geplatzten Immobilienblase. Wer nicht bei der Familie oder Freunden einziehen kann, dem bleibt manchmal nur der Ausweg, illegal unterzuschlüpfen.

Miguel García lebt in der Gewissheit, dass er im Februar zum zweiten Mal seine Bleibe verlieren wird. Erst im Sommer war der 45-jährige Peruaner mit seiner Familie von der Bank vor die Tür gesetzt worden, weil er die Hypothek seiner Eigentumswohnung nicht mehr bedienen konnte. Seine Frau und er waren einst in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Spanien gekommen. Sie erfüllten sich den Traum von einem Eigenheim in einem Madrider Vorort und hatten dafür 240 000 Euro aufgenommen. Es war die Zeit des Booms. Die Banken vergaben bedenkenlos Kredite, auch an Familien ohne geregeltes Einkommen, viele von ihnen Einwanderer, so wie Miguel. Dann aber wurde Miguel arbeitslos und konnte die monatliche Rate von 1200 Euro nicht mehr zahlen.

Das Gefühl der Scham

Eine benachbarte Familie, die ebenfalls vor der Zwangsräumung stand, bot Miguel ihre Wohnung an. «Diese Leute wollten der Scham entgehen, von der Polizei wie Diebe aus ihren eigenen vier Wänden gejagt zu werden», berichtet Miguel bitter. Also zogen sie bereits vor dem Pfändungstermin aus. Miguel ist dankbar, zumindest vorübergehend hier unter schlüpfen zu können. Inzwischen hat er auch wieder eine Arbeit als Taxifahrer. Das bringt ihm 850 Euro im Monat ein, gerade genug, um das Lebensnotwendige sowie die Kosten für Wasser und Strom zu bezahlen. Wie lange er seinen studierenden Sohn noch finanziell unterstützen kann, weiß er nicht. Aber er ist davon überzeugt, dass sein eigenes längst kein Einzelschicksal mehr ist.

Vor der Filiale der Bankia-Bank im Zentrum Madrids, nicht weit von der Puerta del Sol, hat eine Gruppe Demonstranten, die von Zwangsräumungen betroffen sind, ein Camp aufgeschlagen. Vier Personen sitzen auf Klappstühlen und wärmen sich die Hände über einem provisorisch installierten Kohleofen. Im Hintergrund, vor dem Eingangsportal der Bank, lehnen ein paar Matratzen. Seit Mitte Oktober harrt die Gruppe hier aus. Ihr friedliches Aufbegehren richtet sich gegen Bankia und all die Finanzinstitute, die in den Jahren des Booms im großen Stil Hypothekenkredite vergeben hatten und nun ihre zahlungsunfähigen Kunden vor die Tür setzen.

Protest-Camp vor der Bank

Einer von denen, die sich hier täglich einfinden, ist José Manuel Aguirre. Der 55-jährige Ecuadorianer hatte 2007 mit seiner Frau und seinen beiden Kindern für 218 000 Euro eine Dreizimmerwohnung gekauft. Als er vor zwei Jahren seine Stelle verlor, konnte er seine monatliche Rate von 900 Euro nicht mehr zahlen, denn seine Frau, die in einem Restaurant als Kellnerin arbeitet, verdient gerade einmal 800 Euro. José Manuel wünscht sich nichts sehnlicher, als in seine Heimat zurückzukehren. 100 000 Euro seines Kredits hat er bereits bezahlt. Jetzt will er mit der Bank verhandeln, damit sie ihm nach der Pfändung der Wohnung die restlichen Schulden erlässt. Im Unterschied zu vielen anderen Ländern müssen zahlungsunfähige Eigentümer in Spanien die Restschuld weiter tilgen, auch wenn die Wohnung an die Bank zufällt.

Fast alle, die im Zentrum Madrids auf ihr Schicksal aufmerksam machen, sind Einwanderer. «Sie sind die sichtbarsten, aber bei weitem nicht die einzigen Fälle dieses Dramas», erklärt Vicente Pérez von der Vereinigung der Hypotheken-Geschädigten, die sich für die Rechte der Betroffenen einsetzt. Ein Großteil der spanischen Familien habe zumindest noch die Möglichkeit, bei Angehörigen oder bei Freunden unterzuschlüpfen. Viele Spanier schämten sich zudem, mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu treten, sagt er. Seine Organisation fordert schon seit langem eine Reform des spanischen Hypothekengesetzes. Sie will, dass die Schulden als abbezahlt gelten, sobald der Bank der Wohnungsschlüssel übergeben wird. Außerdem, so meint Pérez, sollte es den Betroffenen ermöglicht werden, in den Wohnungen zur Miete weiterzuleben.

600 000 leere Wohnungen

Der gesellschaftliche Druck auf die Banken und die Politiker ist in den letzten Wochen enorm gewachsen. Nach mehreren Selbstmorden sah sich die Regierung gezwungen, Pfändungen und Zwangsräumungen in besonders schwerwiegenden Fällen für zwei Jahre zu stoppen. Die Richter waren es gewesen, die zuvor Alarm geschlagen hatten. 400 000 Zwangsräumungen seien seit Beginn der Immobilienkrise 2007 eingeleitet worden, ließ der Richterrat verlauten. Zahlreiche Richter wollten sich künftig weigern, Entscheidungen dieser Art zu treffen, die sie für unsozial hielten. Die Regierung relativierte die Daten später, für die es bis jetzt keine verlässliche Statistik gibt. Das Wirtschaftsministerium bezifferte die Zahl der vollstreckten Räumungen seit Beginn der Krise auf 4000 bis 15 000. Es verwies darauf, dass es sich dabei zudem häufig nicht um Erst-, sondern um Zweitwohnungen gehandelt habe.

http://www.nzz.ch/aktuell/international/hausbesetzer-wider-willen-1.17909596

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Eine spanische Bekannte von mir behauptet, der "Spanier" hat es nicht gelernt zu sparen. Sobald er Geld hat, gibt er es aus. Und die spanische Regierung lebt nicht anders. Irgendwie wird es schon weitergehen. Jetzt ist die Kacke am dampfen und keiner, aber auch wirklich keiner, weis einen Ausweg aus dieser beschissenen Situation.

Die Regierung reagiert überhaupt nicht, und wenn doch einmal, dann nur mehr als halbherzig. Die sitzen ja an der Geldquelle und bedienen sich, und können sich überhaupt nicht in die armen Menschen reindenken, denen nur noch das Hemd auf dem Leibe bleibt. Die Regierung spaniens verstößt jeden Tag gegen alle Menschenrechte.

Ich könnte mich nur noch aufregen.

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Das die spanische Regierung nicht reagiert, kann man ihr leider nicht vorwerfen.

Leider reagiert sie contraproduktiv.

Spanier können sparen, wenn sie denn wollen und müssen, genau wie Deutsche.

Viele der neuen "Obdachlosen - deshausiados, sind Menschen aus Drittländern, armen Ländern und viele recht ungebildet.

Das die Banken, einem Bauhilfsarbeiter aus Columbien, grad mal 3 Jahre in ES, einen Kredit von über 200.000€ gibt, sagt ja wohl alles.

Der mensch hat alles auf "Zukunft" gesetzt und verloren, oder war sich nicht im klaren, was da auf ihn zu kommt.

Ist der Banker schuld...? Jein, denn der will auch leben, hat selbst ne fette Hypothek und die fette Comission, die er pro Krdit bekommt - wer soll es ihm verdenken.

Das grade Menschen aus SA,aus unteren Befölkerungsschichten nicht grade die sind, welche prädestiniert sind, mit einem Haufen Held umzugehen, das haben die Bänker in der Chefetage billigend in Kauf genommen.

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Ganz so einfach kann man die Situation auch nicht sehen, egal ob Hilfsarbeiter aus Peru, Angestellte aus Russland oder Arzt aus Spanien, seinen Arbeitsplatz ploetzlich zu verlieren und nicht mehr in der Lage sein, einen Kredit abzuzahlen kann jedem passieren - ganz so schlecht kann ja auch z.B. der 55j Ecuatorianer nicht dargestanden haben, wenn er 100.000€ bereits zurueckgezahlt hatte.

Das die Banken wild ausgeschenkt haben, ist klar - aber dass Menschen nicht damit rechnen, sich auf einmal in so einer Situation wiederzufinden und gerne ein eigenes Heim haben moechten, dass kann ich sehr gut verstehen.

Die momentane Situation in Spanien ist mehr als nur noch skurril.

Auch sind Spanier sehr wohl in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, wenn Geld da ist - was Spanier aber leider auch oft bewiesen haben und ich schmeiss da mal wieder alle in einen Sack, ist die Tatsache des "que me quiten lo bailado"...Mein Exmann ist dafuer das beste Beispiel, der ist naemlich auch grade aus seiner Mietwohnung geflogen und lebt nun bei seiner Schwester in deren Eigentumswohnung - nachdem er bereits mehrere Monate Miete schuldete, hat er den Sommer ueber auf den Feldern bei der Ernte gearbeitet, weil er mit fast 60 in der Provinz auch nichts mehr findet, aber anstatt den drohenden Rausschmiss zu loesen und ausstehende Mieten zu zahlen, hat er die Kohle lieber verprasst - muss sich wohl gedacht haben, rausgeschmissen werde ich eh...

Bearbeitet von Mica
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Da war wohl mehr als nur Blauäugikeit bei den Kreditnehmern, egal ob Spanier oder zugewanderter, und ein Ausmass an Kalkül von Seiten der Banken. Die Kreditnehmer haben sich keine Gedanken darüber gemacht ob der Kredit auch im Krankheitsfall, bzw. Verlust des Arbeitsplatzes zurückgezahlt werden kann und die Banken haben Kunden nicht darauf hingewiesen dass bei einer Kreditnahme auch ein gewisses Risiko besteht. Man hat Kredite mit dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet ohne nach mindestens 20% Eigenkapital zu fragen wie das in Deutschland üblich ist und die große Schande an der Situation ist, dass Kredie sogar an andere Institute verkauft wurden und somit die Kreditnehmer auf einmal mit ganz anderen Zinssätzen zur Kasse gebeten wurden. Und das ist das verwerfliche an der ganzen Sache. Diesen Instituten hätte auf gar keinen Fall geholfen werden dürfen, denn die haben die Misere selbst verursacht. Es wurde also genau so vorgegangen wie in den USA.

Es wäre meines Erachtens an der Zeit, sich mit den jeweilig betroffenen an einen Tisch zu setzen und eine langfristige Lösung auszuarbeiten. das wäre allemal besser als die Leute auf ide Strasse zu setzen und die Banken bleiben am Ende auf wertlosen Immobilien sitzen was heisst dass eine fiananzielle Erholung auf lange Sicht nicht möglich ist. Besser wäre gewesen, wenn man die Kreditdauer um etliche Jahre erhöht und die Zinsen kurzfristig aussetzt. Damit wäre allen geholfen und die Banken hätten ihr Gesicht gewahrt.

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Bei uns leider schon. Unsere Nachbarn haben alle ihre Häuser zu 100% finanziert und waren auch noch stolz darauf, dass die Verhandlungen mit der Bank so gut abgelaufen sind. Mein leiser Einwurf dass dies große finanzielle Risiken für beide Seiten beinhaltet, wurde abgetan mit: da ist kein Risiko, denn die Zinsen sind so niedrig wie nie zuvor.

Auch uns wurde eine 100%ige Finanzierung angeboten, wir haben aber den Kredit über die Sparkasse in Deutschland finanzieren lassen, da ich im Ausland nie einen Kredit aufnehmen würde.

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Hier gab es vor Jahren NIE 100% des Immobilienwertes, immer nur 80 - ,,,,

80% sind auch schon der nackte Wahnsinn. Am schlimmsten sind diese ewigen kaputtsparer, Hauptsache das Haus aber kein Leben.

- - - Aktualisiert - - -

Bei uns leider schon. Unsere Nachbarn haben alle ihre Häuser zu... Auch uns wurde eine 100%ige Finanzierung angeboten, wir haben aber den Kredit über die Sparkasse in Deutschland finanzieren lassen, da ich im Ausland nie einen Kredit aufnehmen würde.

grade dort sollte man es machen

:-)

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Wegen 100% Finanzierung: Seufz, ja. Ich versuche ja auch, mich da reinzuversetzen, fällt mir aber schwer....mein Freund hat in jungen Jahren ein ziemlich gutes Angebot angenommen über Protección oficial. Ich habe nicht die genauen Zahlen im Kopf, aber das geforderte EK war glaube ich 20%. Diese 20% hatte er nicht, also hat er dafür einen anderen Kredit aufgenommen.....:rolleyes:. Die eigentliche Kreditrate und auch die Zinssätze sind nach wie vor vernünftig, aber mit diesem zusätzlichen Kredit und den Gehaltskürzungen (Beamter) sieht es da längst nicht mehr so dolle aus....es wurde einfach sehr knapp bemessen und davon ausgegangen, dass man eh mehr verdient und alles an Wert gewinnt (wie er damals meinte die Banken ihn zuschwatzten). Trotzdem hätte ich mich nie auf son Deal eingelassen.

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Ein altes Sprichwort sagt: Wie man sich bettet so liegt man. Warum ich nie einen Kredit im Ausland anfragen bzw. annehmen würde, ist relativ einfach. In Deutschland habe ich wenigstens ein bisschen rechtssicherheit, im Ausland nicht. Sieht man doch dass Banken einfach Kredite verkaufen dürfen und dann ist das Elend perfekt. Aber jeder wie er will. Ich sorge für mich und andere hoffentlich für sich. Außerdem sollte jeder so mündig sein, sich nicht etwas aufschwatzen zu lassen was er sich nicht leisten kann. Hätten viele vorher darüber nachgedacht, wären viele nicht dort wo sie jetzt sind. Ich kann da für viele Menschen nur begrenzt Mitleid haben.

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Hallo liebe Bruny:winken:,

auch deutsche Banken, haben in Deutschland, auch schon in der Vergangenheit, Kreditnehmer an fremde Banken verkauft. Wir waren Gott sein Dank, nicht davon betroffen. Aber ich gebe Dir völlig Recht, in Deutschland hat man mehr Rechtssicherheit und auch mehr legale Möglichkeiten, sich gegen die fiesen Banken zu wehren. Wir wohnen jetzt seit fast 6 Jahren fest in Spanien, und wir haben immer mehr den Eindruck, Spanien ist zumindet für den "kleinen Mann" ein rechtloser Raum. Die Gerichte in Spanien reagieren im Falle eines Prozesses viel langsamer, als in Deutschland. Das ist belegt. Und erst recht in Spanien gilt der Spruch "Recht haben und Recht bekommen ist Glückssache, vor Gericht". Bestenfalls verfügt der Richter einen Vergleich, ist uns selber schon mehrfach in Deutschland passiert.

Vor vielen Jahren wollte uns unser Makler dazu überreden eine Hypothek auf unser Haus aufzunehmen, weil die Zinsen so niedrig waren, in Spanien. Ich habe mich damals mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, in Spanien eine Hypothek aufzunehmen. Mein Leitspruch war damals und ist erst recht heute - die Banker in Deutschland sind alle Halsabschneider und Verbrecher, wie sollen die dann in Spanien besser sein ? -

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Nur meinen Banker möchte ich gerne ausnehmen. Ich habe das Glück mit einem ehrlichen und verantwortungsvollen Mann zusammen gearbeitet zu haben :). Er hat mich nie - weder privat noch geschäftlich falsch beraten oder mir versucht was einzureden. Wahrscheinlich hat er sich von vorneherein gedacht dass er auf Granit beisst. Ab heute brauche ich keinen Banker mehr und das ist gut so. Aber du hast recht, liebe Ilse - man muß sich selbst schon bewusst sein was man möchte und was nicht. Wir haben den Kopf nicht nur auf, damit es nicht reinregnet und nur ich kann am besten wissen wie es um meine finanziellen Möglichkeiten bestellt ist. Immer anderen die Schuld zu geben zeugt von - na sagen wir mal - Naivität.

Vor Gericht streiten möchte ich jedoch in Spanien auch nicht - ich bin schließlich Ausländer und demzufolge sowieso benachteiligt wenn es darum gehen würde meine Rechte einzufordern. Für mich ist Spanien die reinste Bananenrepublik geworden - vielleicht war es auch schon immer so aber mir ist es nicht so aufgefallen. Nun, damit müssen wir leben :D.

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  • 6 Monate später...

Am 14.03.2013 hat sich der Europäische Gerichtshof zum Thema Zwangsräumungen und die Rolle der spanischen Banken deutlich geäußert und daher ist es erstaunlich, dass das spanische Verfassungsgericht sich nun 5 Monate Zeit lassen will, um das andalusische Dekret zu überprüfen.

Man hätte das Gesetz auch so lange in Kraft lassen können, aber die Würde des Menschen scheint eben beim spanischen Verfassungsgericht aktuell keine große Rolle zu spielen.

Auch hier gilt: Die Banken sind systemrelevant und der Mensch nicht.

http://www.andaluz.tv/nachrichten/nachricht-andalusien.php?idNot=12712&url=zwangsraeumung-andalusien-spanien#sthash.8Yyoa8oB.dpuf

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