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Spanien: Wirtschaftsboom läßt nach


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Dienstag, 4. März 2008

14 Jahre lang währte der Wirtschaftsboom in Spanien an, doch nun schient ein jähes Ende gekommen zu sein. Die Arbeitslosigkeit steigt und die Wachstumsrate sinkt.

Die letzte Rezession erlebte Spanien 1993. Seit damals erfreute sich Spanien eines fortwährenden Booms und übertraf sogar letztes Jahr mit seinem Prokopf-Einkommen erstmals Italien. Dabei liegt Spaniens Wachstumsrate regelmäßig über dem EU-Durchschnitt und die Zahl der Beschäftigten stieg von 12 Millionen auf 20 Millionen an. Seit dem 16. Jahrhundert spielt Spanien wieder in der ersten Liga der Weltwirtschaft mit.

Zuletzt wurde erneut ein Überschuss des spanischen Inlandsproduktes von 2,2 Prozent vermeldet, wobei gleichzeitig die Beschäftigung anwuchs und dabei fast 2,9 Millionen neuer Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden. Die Arbeitslosenquote steigt seit fünf Jahren wieder und das Wirtschaftswachstum wird nach 3,8 Prozent im vergangenem Jahr, 2008 wohl wieder deutlich unter 3 Prozent ausfallen.

Dabei macht man die Schwäche an zwei Auslösern fest. Die weltweite Bankenkrise, welche ihren Ursprung im amerikanischen Hypothekendesaster hat, hat auch Spanien nicht unberührt gelassen. Sie stoppte in Spanien den heimischen Bauboom, welcher dort den Bau von bis zu 800.000 Wohnungen pro Jahr ermöglichte. Dies entspricht dem Bauvolumen von Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen. Dies scheint nun ein Ende gefunden zu haben.

Vor allem britische und amerikanische Fachleute glauben, dass sich Spanien nur sehr langsam von den Kalamitäten am Baumarkt nur sehr langsam erholen wird. Man zieht hier Parallelen zu der Lage Deutschlands, kurz nach der Wiedervereinigung.

Doch während sich die privaten Haushalte beim Konsum zurückhalten, schauen die Unternehmen weiter optimistisch in die Zukunft und investieren. Wie die Telefónica, welche für das vergangene Jahr knapp 9 Milliarden Gewinn vermeldet und mit einer weiteren Steigerung für das Jahr 2008 rechnet, scheinen auch die anderen börsennotierten Unternehmen keine Angst vor einem Einbruch zu haben.

Auch die Banken vermelde hier ein optimistisches Bild. Man weißt darauf hin, dass die Aufsichtsbehörden funktioniert haben, sich niemand unnötig in eine Abenteuer gestürzt habe und es kein Northern-Rock- oder UBS-Desaster geben wird.

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