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Spanische Impressionen


Gast Gast1055

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Mazarron, etwa 100 km nördlich von Almeria an einem Sonntag im November 2001:

Nach schwerem Regen, die Strassen und Plätze voll Seen, die Sonne wieder voll am Himmel steht. Ich parke in einer Seitenstrasse, einer Sackgasse hin zum Meer. Einige Hunde lungern herum und lauern auf Leckereien. Altes Brot interessiert sie nicht. Die Läden der Ferienhäuser sind fast alle geschlossen. Nur aus einem Haus dringt der Klang einer Gitarre, dem ich folge. Auf der Terrasse sitzt ein junger Mann und improvisiert typisch andalusische Weisen auf der Gitarre. Ich setze mich auf die andere Seite mit Blick aufs Meer, lasse mich von der Sonne wärmen und blicke in deren Reflektionen in den sanften Wellen. Traumhaft schön, nur das Meer, die Sonne und die tiefen rhythmischen Klänge des Mannes, der da meditativ versunken spielt. Ich bin Teil des Ganzen, ungestört durch andere Geräusche, selbst die Hunde hören mit. Nach einer Weile, waren es zehn Minuten oder eine Stunde, hebt er seinen Kopf und schaut mich an, so als würde er auftauchen aus einer anderen Welt. Wir nicken uns kurz höflich zu und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Schon beginnen seine Finger wieder auf den Saiten zu tanzen und er kehrt zurück zu seiner Geliebten, die er da in seinem Schoss hält. Vorsichtig still ziehe ich mich zurück, dankbar Voyeur einer andalusischen Liebe gewesen zu sein, die mich verbunden mit Platz und Mentalität, mit der Seele eines Ortes, eines Volkes in dem Orient und Okzident sich vereinen.

P.B.

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Von Saragossa die Schnellstrasse nach Madrid, ist teilweise eine Fahrt wie im "Wilden Westen" und wenn der Wind ungünstig steht, dann wird man vom Gestank von Schweinemästereien eingenebelt. :eek:

Eine weite Tour über eine Strasse, mit teilweise holpriger Fahrbahn und dann wieder gut ausgebaut. Weite Strecken geht es immer kerzengeradeaus.

Vor Madrid sollte man sich rechtzeitig die Strassenkarte ansehen, denn um Madrid werden nur Strassennummern, aber keine Zielorte angeben und da es dort oft Staus gibt, ist es ärgerlich wenn man verkehrt abbiegt. So wollte ich mal in Richtung Toledo, verwechselte die Nummern und war auf der Ausfallstrasse Richtung Badajoz. Wäre ich zurück gefahren, hätte dies wahrscheinlich eine Stunde zusätzlichen Stau bedeutet. Also studierte ich die Karte und entschied mich für eine andere Variante gen Algarve zu fahren und dies hat sich dann auch wirklich gelohnt. Denn die nun beschriebene Strecke ist recht wenig befahren über sehr gut ausgebaute Strassen durch eine wunderschöne weite Landschaft:

Vorbei an Talavera die E 90 weiter bis Merida. Hier fuhr ich von der Autobahn ab in Richtung Sevilla. In Zafra über N 435 R, die bestens ausgebaut ist in Richtung Huelva. Diese Strecke ist wirklich sehr schön zu fahren und die wahre Überraschung. Von Huelva ist es dann nicht mehr weit bis Ayamonte. Über die Brücke des Rio Guadiana und schon hat man Portugal erreicht.

Früher gab es von Ayamonte nach Vila Real eine Fähre, die auch ihren Reiz hatte. Der Grenzfluss ist für Ruderer oder Kanuten immer noch sehr reizvoll, denn mit der Flut schiebt sich das Wasser 60 km landeinwärts. Wenn man die Gezeiten nutzt, kann man daher mit einem Boot sich weit ins Land hinein schieben lassen und bei Ebbe retour. Aber wehe man verpasst die Zeiten, dann hat man gegen diese Strömungen schwer anzukämpfen. Wenn man will kann man bis Mertola rudern und erlebt eine teilweise noch unberührte Natur. Mal geht man in Portugal, mal in Spanien an Land und kann sich von leckeren Früchten ernähren, die auf verwilderten Bäumen und Sträuchern entlang des Flusses wachsen. :)

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Auf dem Weg von Valencia über Albacete und Linares nach Cordoba, kommt man hinter Albacete über hundert Kilometer durch eine schöne weite Landschaft voll mit Millionen an Olivenbäumen. So viele habe ich sonst noch nirgends gesehen. Soweit das Auge reicht, nur Olivenbäume !!!

Es fasziniert mich immer wieder aufs neue, wenn ich durch diese Landschaft fahre und ich habe sie bei schönem Wetter, bei Regen, bei starkem Wind, usw. erlebt und jedesmal war sie auf eine andere Weise schön.

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Das kann ich richtig nach vollziehen post-976-1385423623,3479_thumb.gif Olivenbäume schimmern in jedem Licht anders, von Dunkelgrün bis Silber. Herrlich anzusehen :cool: Eine Freundin und ich haben einmal auf der Strecke Alicante- Barcelona , im Vorbeifahren Bäume erkennen gespielt ! Bei den vielen vorhandenen Plantagen durch welche man fährt ein lustiges aber zugleich auch lehrreiches Spiel. Oft waren wir uns gar nicht so sicher auch alles richtig zu deuten, doch bei den Oliven waren wir uns immer einig.

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Diese Strecke ist "irre", denn soweit das Auge reicht nur Olivenbäume und das über rund 100 Kilometer. Dazwischen ein paar Orte. Im Herbst wenn die Ernte ist, tuckern abends die Traktoren mit der Ernte heim. Das alleine ist eine ganz eigene Athmosphäre und man darf nicht in Eile sein, denn diese Traktoren mit Wägen zu überholen ist nur an wenigen Stellen möglich. Rund um die Orte ist zudem ein ganz eigener Geruch in der Luft, welcher vermutlich von den Ölpressen ausgeht.

Bei dem Ort Alcaraz gibt es plötzlich Laubbäume in Plantagenform angelegt. In der sonst "tristen" Landschaft eine Überraschung. Im Ort selbst gibt es an mehreren Stellen leckeren Käse aus der Region zu kaufen. :)

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Du kannst unheimlich toll erzählen Zugvogel, man kann sich richtig in die Situation hinein versetzen, wenn man es schon nicht selbst erleben kann.

Danke für das Kompliment, was ich öfters höre.

Wenn ich schreibe, dann bin ich mitten drin und versuche die erlebte Stimmung in Worte zu fassen. ;)

Diese Strecke von Albacete aus bin ich oft gefahren und obwohl es eine lange Kurventour mit einer montonen Monokulturlandschaft ist, faszinierte sich mich immer wieder neu.

Manchmal hatte man das Gefühl sie ist unendlich.

Vor rund 25-30 Jahren suchte ich mit Wohnmobil mal einen Nachtplatz in Linares, was nicht einfach war. So stellte ich mich auf den gleichen Platz auf dem gerade ein Circo Roma gastierte. Aber das war nichts, denn von dort ging ein Höllenlärm aus und so flüchteten wir und fanden schließlich doch noch ein ruhigeres Plätzchen.

Am nächsten Morgen fuhr ich doch noch mal zu dem Circusplatz, weil dort eine Wasserstelle war, aus der ich Wasser fürs Wohnmobil tanken konnte. Ich ging über den Platz und schaute ins Zelt. Da war ein einziges Chaos, fast alle Stühle waren umgeworfen und überall lagen die Loszettel einer Lotterie herum und hunderte leerer Plastikbeutel, welche der Wind hin und her bewegte. Diese Lotterie war der nächtliche Höllenlärm und der Circus Teil einer lokalen Fiesta. Im Nachhinein habe ich es bereut, dass ich nicht ins Zelt geblickt und mir dieses Spektakel nicht angesehen habe. Ich glaube, da habe ich was ganz spezielles dieser Region versäumt. :D

Was mir auch noch in Erinnerung blieb, waren die sehr plattgefahrenen Reifen der Circustransporte. Sowas ging damals noch in Andalusien, aber in Catalonien hätten sie den sofort lahm gelegt.

Heute geht so etwas nirgends mehr in Spanien, aber damals gab es noch abenteuerliche Freiräume, welche eher nach Afrika passten, als nach Europa.

Damals fuhren junge Männer auch oft noch Rennen auf den Landstrassen und Tote waren an der Tagesordnung. Kannte damals einen erfolgreichen spanischen Unternehmer, dessen drei Söhne alle innerhalb weniger Jahre durch Autounfälle in Sportwägen ums Leben kamen. Nun ist sein Erbe ein Neffe, da alle seine Kinder ums Leben kamen. Und das war kein Einzelfall, denn ich hörte ähnliches aus anderen Unternehmerfamilien und die Väter waren machtlos und mussten zusehen, wie ihre hitzköpfigen Söhne alles riskierten.

Damals gab es aber auch noch andere Opfer auf andalusischen Strassen. Haufenweise tot gefahrene Hunde und Katzen, welche einfach am Strassenrand verwesten. Dazwischen humpelnde und dreibeinige Hunde. Es war ein furchtbarer Anblick und man fragte sich ob die Andalusier total gefühllos seien.

Anderseits überall brütende Störche auf den Dächern und Strommasten. Soviele Störche habe ich seitdem nie mehr gesehen. Das war ein seltsamer Kontrast!

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Barcelona - Stadt mit besonderen Erlebnissen

Dieses Erlebnis liegt viele viele Jahre zurück. Da war ich mit einer amerikanischen Reisegruppe in Tossa und machte mit einem Bus eines Tagesausflug nach Barcelona. Dort tat ich irgendeine ungewohnte Bewegung und da platzte die Naht meiner Hose am Hinterteil über ca. 20 Zentimeter.

So blieb mir nicht anderes übrig, als mir auf der Ramblas (Haupteinkaufsstrasse im Zentrum) einen Stuhl zu mieten und dort auf die Abfahrt des Busses zu warten.

So sass ich da einige Stunden und beobachtete das Treiben der Menschen auf dieser besonderen Strasse mit Geschäften und Kiosken. Betrachtete die Menschen, die angebotenen Waren, die Tiere und vieles mehr.

Mein letzter Gang über die Ramblas hatte einen weniger schönen Hintergrund, da ich mitten in Barcelona für 36 Stunden mit Womo feststand. Oben auf dem Montjuch fuhr ich aus dem Parkplatz des Catalanischen Nationalmuseums, als mir ein spanisches Auto voll in die Seite sauste und einen Vorderreifen krumm stellte. Die Abwicklung mit der Polizei war schon ein Erlebnis für sich, aber noch seltsamer waren die Abschleppunternehmen, welche das Womo immer wie einen PKW hoch ziehen wollten. Dabei wäre dies zur Seite gekippt und damit ganz kaputt gewesen. So mussten wir auf dem Parkplatz im defekten Womo einundeinhalb Tage ausharren, bis das richtige Abschleppfahrzeug mit Haken zum Hochheben des Womos kam. Diese Zwischenzeit nutzte ich mir das Katalanische Nationalmuseum genauer anzusehen, in dem viele romanische Kirchen rekonstruiert bzw. wiederaufgebaut sind. Ausserdem schlenderten wir über die Ramblas, auf der viele verschiedene Pantomimen ihre Kunst gegen einen Obulus anboten. Dabei wirkliche Meister, welche in absoluter Ruhe da standen und erst bei einer Spende einige Bewegungen vollführten.

Zwei Jahre später fuhr ich ganz bewusst im Berufsverkehr quer durch Barcelona um mein Unfalltrauma zu überwinden.

Seither ist mein Verhältnis zu dieser Metropole wieder ganz normal.

Dort ist ja auch vieles zu erleben, nicht nur durch Antonio Gaudi, Pablo Picasso und Joan Miro. Aber gerade diese drei Künstler haben mir es besonders angetan. Das Picasso-Museum dort zeigt dessen Frühwerk, da in der Francozeit keine Bilder mehr von ihm nach Spanien kamen. Er hatte dies allen Kunsthändlern verboten etwas von ihm nach Spanien zu verkaufen. Dies durfte erst nach dem politischen Ende von Franco geschehen. So wurde in Barcelona sein Frühwerk akribisch gesammelt und förmlich konserviert. Sehr interessant seine Anfänge sich anzusehen.

Daneben in der Fundation Miro dessen spielerische Leichtigkeit, welche mich schon immer begeisterte. Und dann noch die eigenwillige Architektur von Antonio Gaudi, welche Barcelona eine ganz eigene Ausstrahlung verlieh.

Dies und noch viel mehr faszinierte mich schon immer in dieser Stadt.

P.B.

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[ATTACH=CONFIG]1598[/ATTACH] Das Unglück mit der aufgerissenen Hose ist mir in jungen Jahren auch schon einmal mitten in der Stadt passiert. Mein Freund lieh mir dann seinen Pulli, den ich mir um die Hüfte knoten konnte. Das Gefühl blos zu stehen hat es mir aber nicht genommen und somit nichts wie nach Hause!!

Ich hätte ja nur zu einer spanischen Schneiderei gehen brauchen, aber ich war damals zu schamig um dort meine Hose auszuziehen. :D

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Zugvogel, was macht man, wenn das Wohnmobil in die Werkstatt muss und dort auch für einige Tage bleibt? Dann ist doch sicher ein Hotel angesagt, oder?

Dadurch kann ein Urlaub sich ganz schön verteuern. Hat die Versicherung des Unfallgegners auch das bezahlt? Oder hattet Ihr das Glück, im WoMo wohnen bleiben zu können?

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Zugvogel, was macht man, wenn das Wohnmobil in die Werkstatt muss und dort auch für einige Tage bleibt? Dann ist doch sicher ein Hotel angesagt, oder?

Dadurch kann ein Urlaub sich ganz schön verteuern. Hat die Versicherung des Unfallgegners auch das bezahlt? Oder hattet Ihr das Glück, im WoMo wohnen bleiben zu können?

Ohh, das war damals kompliziert und teuer. Möchte ich nicht nochmal alles aufwühlen.

War ein Abenteuer für sich. Mal sehen ob ich diese unerfreuliche Geschichte noch aufschreibe. Im Moment ist mir nicht danach. :cool:

Bearbeitet von Gast1055
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Meine erste Reise nach Spanien

Der spanische Mann einer meiner Kusinen managte für viele Jahre das Reiseprogramm von AmericanExpress und machte sich dann selbständig mit Bustouren für amerikanische Militärangehörige und deren Familien in Deutschland.

Mit einem solchen Bus voll Amerikanern fuhr ich damals mit, als ich ca. 22 Jahre jung war. Dies ging in einem Rutsch quer durch Deutschland mit verschiedenen Zustiegspunkten bei amerikanischen Wohnsiedlungen bis nach Tossa an er Costa Brava in Katalonien.

Ich stieg in Stuttgart zu und fand trotz meinem schlechten englisch schnell Kontakt zu vielen Amerikanern, welche überaus höflich mein radebrechendes englisch lobten. Das waren sehr feine Leute mit allen militärischen Graden, ein Zahnarzt, aber auch einfache Hilfskräfte in deren Einkaufsshops und sonstigen Einrichtungen. Der Busfahrer war ein Spanier, welcher in Deutschland lebte und sehr gut deutsch sprach.

Ich sass sehr weit vorne, direkt hinter der Tourgate, einer jungen noch etwas unbeholfenen Amerikanerin und so auch nah am Busfahrer. Über die Autobahn von Frankreich kommend erreichten wir die Grenzabfertigung und die Tourgate sammelte alle Pässe ein. Dabei waren auch drei Mexikanerinnen, welche bei US-Einrichtungen arbeiteten. Diese hätten für Spanien in VISA benötigt. Dies hätte die Tourgate wissen müssen und obwohl der Busfahrer sie warnte übergab sie auch die Pässe den Zöllnern. Damit war das Problem vorprogrammiert, denn diesen drei Frauen wurde die Einreise nach Spanien verweigert.

Nun sass der ganze Bus fest, denn es war Samstag und die nächste Botschaft in Frankreich war vor Montag nicht zu erreichen. Keiner war begeistert nun mehrere Tage in Frankreich festzuhängen und bei der Tourgate lagen die Nerven blank.

Da ich schon immer aktiv zu handeln verstand, machte ich mich kurzerhand zum Ersatztourgate, da dies ja eine Tour meines Verwandten war. Ich beriet mich mit dem Busfahrer und schlitzohrig fuhren wir über die alte Landstrasse zur Grenze und warteten ab, bis vor uns ein Bus mit spanischen Heimkehrern die Grenze erreichten, wohlwissend dass diese immer genauer durchsucht wurden.

Den Zöllnern zeigte ich nur die amerikanischen Pässe und meinen. Bei über 40 Businsassen fiel nicht auf, dass da nun drei Pässe fehlten. Der Busfahrer versorgte die Zöllner mit einigen Dosen Cola und Fanta, unterhielt sich mit denen freundlich auf spanisch und nach knapp 10 Minuten erhielt ich die Pässe zurück und unsere Einfahrt nach Spanien war geregelt.

500 m weiter bekamen wir den vollen Applaus aller Businsassen, nur die arme Tourgate sass etwas verdattert da, denn sie musste nun von einem cleveren Greenhorn etwas lernen, was sie selber vermasselt hatte.

Glücklich kamen wir Tossa del Mar an und ich wurde in der Pension der Eltern von Martine untergebracht, welcher der örtliche Partner meines Verwandten war. Dort genoss ich alle Vorzüge und hatte eine wunderbare Woche. Dort waren auch ein grösserer Teil unserer Amerikaner untergebracht und so sass ich mit denen oft an der Bar und übte mein englisch. :)

Da sassen aber auch Deutsche, welche sich unhöflich bis beleidigend über die Amis äusserten, da sie nicht merkten, dass ich ein Deutscher bin. Wenn diese mich was auf deutsch fragten, sagte ich vorsorglich immer „I dont understand.“

Aber wenn diese dann zu unverschämt wurden, fragte ich auf deutsch, ob sie sich nicht schämen und erlebte dann erschreckte und errötende Gesichter. Dieses doppelte Spiel machte mir immer mehr Spass. :D

Leute, was löst dieses Forum gerade für Erinnerungen in mir aus. Mit der geplatzen Hose fing es an, die auch in diese Reisezeit gehört. ;)

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Zu Martine fällt mir noch eine köstliche Episode ein.

Er war zu Besuch bei meinen Verwandten in Bayern und bekam das Bett des ältesten Sohn Markus zugeteilt, der gerade verreist war. Zur Familie gehörte auch Wicki (eigentlich eine Wikiline) ein kesser Boxer, der öfters bei Markus im Bett schlafen durfte.

In dieser Nacht wurde Wicki sein Korb in den Flur gestellt und er legte sich dort auch hin.

Aber als Martine nachts einmal zur Toilette musste und die Tür seines Zimmers offen liess, schlich Wicki sofort in das Zimmer und legte sich ins Bett.

Als Martine schlaftrunken zurück kam, lag vor im zähnefletschend dieser freche Wicki und liess ihn nicht mehr ins Bett.:p

Hilflos musste er meine Verwandte wecken, sonst hätte er auf dem Boden schlafen müssen.

Über diese Geschichte haben wir später alle herzlich gelacht und uns vorgestellt, wie der schöne stolze Spanier Martine vor seinem Bett steht und ihn da dieser Hund frech anknurrte. :eek: Wicki war nicht so gefährlich, eher ein guter Komiker, dem man einfach nur die „Schneid“ abkaufen müsste. Aber wie sollte Martine das schlaftrunken erkennen? :D

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Wenn man von Vejer de la Frontera in Richtung Tarifa fährt und rechter Hand das Meer sieht, tauchen am Horizont die Konturen eines neuen Kontinentes auf. Zunächst nur wie ein schemenhafter Faden, wie eine Fata Morgana. Je näher man Tarifa kommt, sieht man mächtige Berge und sieht die Wand mit der Afrika beginnt. Es ist Marokko was da einem vor der Nase sich zeigt, zum Greifen nahe. Vor Tarifa gibt es kilometer lange Sandstrände, außerhalb der Hauptsaison leer und nahezu unberührt, so wie dies noch vor zehn / fünfzehn Jahren an der östlichen Algarve war.

Diese Meerseite vor Tarifa ist noch so eine unverbaute Lücke, wo man auf vielen Parkplätzen mit dem Wohnmobil direkt am Meer stehen kann, nur hinter sehr kleinen Sanddünen. Und vor einem das weite Meer und immer in Sichtweite Afrika.

Von Tarifa in Richtung Gibraltar fährt man über eine bergige verschlungene Strasse, entfernter vom Meer und doch näher an den Bergen von Marokko. Fast so, als läge da nur ein großer See dazwischen. Und doch trennt diese Meeresstraße zwei Kulturen, zwei Welten, zwei verschiedene Weltanschauungen, zwei Religionen die sich im Wege stehen seit den Kreuzzügen bis in unsere Tage.

In Tarifa die Fähre die beide Kontinente verbindet, die für den Austausch sorgt, das Nadelöhr der Vermischung zweier Kulturen. Auch noch Spanien und Brückenplatz zu Neuem.

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hab mich auch vor ein paar jahren in Viejer de la Frontera verliebt.

Der Ausblick ist einfach unbeschreiblich.

Der alte Stadtkern so wunderschön, der Blumenschmuck an den Häuserfassaden soll Preise eingeheimst haben.

In Kern, gibt es einen alten Frisörladen, so richtig alt, orginal, inkl. der Kunden.

Dann gibts da noch eien schönen Brunnen und ein africanisches Restaurant in einem alten Gebäude, der name ist mir leider entfallen.

War aber sehr gut und interessant eingerichtet.

Conill fand ich danach eher fade, nette Altstadt,, Große Hotels am Strand, der Strand endlos.

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Quer durch Spanien in den Norden Portugals

Von Narbonne kommend, gibt es auf der Höhe Girona eine geschickte Umfahrung um Barcelona und Tarragona, wenn man quer durch Spanien nach Portugal will. Über Vic, Manrese nach Lerida führt ein gut ausgebautes Schnellstrassensystem und das dazu noch ohne Autobahngebühr. Ganz abgesehen davon, dass man sogar noch etwa 100 km Fahrtstrecke sich spart. Dann über die Autobahn oder Landstrasse bis Saragossa nach Soria am Duero, dem Quellfluss des Douro, der dann in Porto in den Atlantik fliesst. Weiter bis Aranda de Duero und Valladolid bis Zamora. Und nun kann man wählen ob man über Miranda do Douro oder Braganca das Dourotal abwärts fährt, durch unendliche Weinberge, wo der Portwein gedeiht.

Dieser weite Weg durch Spanien erzählt Geschichten mit dem Wind, der hier durchweht, den Staub aufwirbelt und weiter trägt, wo kleine Windhosen neben einem hertanzen und sich wieder auflösen. Weites Land in allen Farben, aber mehrheitlich braune oder rote Erde.

Einmal fand ich einen schönen Nachtplatz am Ufer des Duero und mit dem Sonnenuntergang verabschiedete sich eine exotische Vogelschar in die Nacht. Tausendfaches Gezwitscher ähnlich wie in großen Zoohandlungen, wo alle Arten zusammen reden, sich mitteilen in ihrer Welt. Am Flussufer vermengt mit dem plätschern und glucksen des Wassers, paradiesisch schön. Mit der Dunkelheit bleibt nur noch die Sprache des Flusses und wiegt hinein in tiefen Schlaf. Es war eine wunderbare Nacht, tief und klar.

Das Bergland um Zamora ist kahler und leer, viel Steine und doch große Weite. Ist wie Abschied aus Spanien und Eintritt in eine andere Welt. Und kaum hat man die Grenze überschritten fällt alles braune, triste ab. Hausfassaden in allen Farben springen einem entgegen und verkündigen Portugals bunte Seele. Selten ist ein Grenzwechsel so krass und Miranda do Douro ein Lichtblick nach vielen Kilometern staubiger Monotonie. Die Menschen im Norden Portugals und insbesondere am Douro sind freundlich und offen. Ein Einkauf in einem kleinen Supermercado in gebrochenem portugiesisch, die Frau bemerkt sofort unseren Ton und antwortet auf deutsch und freut sich über unseren Besuch. Sie lebte fünfzehn Jahre in Neu-Isenburg bei Frankfurt und seit ein paar Jahren sind sie heimgekehrt und haben mit ihren Ersparnissen den kleinen Laden sich aufgebaut. Wir werden bestens bedient und bekommen genug Tips für drei Wochen am Douro.

Als ich vor über 30 Jahren das erstemal über Braganca den Douro hinabfuhr, mit einem Wohnmobil auf dem "James Cook" stand, da winkten die Feldarbeiter und die Frauen in den Waschhäuschen hinter uns her. Ganz so jungfräulich ist es heute dort nicht mehr, aber die Offenheit und Freundlichkeit der Portugiesen in dieser Region überraschte mich immer wieder aufs Neue.

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Manche Texte habe ich auf "Halde" :D

Andere entstehen gerade wieder neu aus meiner Erinnerung. Habe manchmal so Phasen, wo ich einfach schreiben muss, dann ist wieder eine längere Pause angesagt. ;)

So, nun muss ich aber wieder was im Alltag tun. Schiebe gerade Mahnungen von Kunden vor mir her. Aber ohne diese kommt die "Kohle" nicht rein. Also trete ich mir nun selber in den Hintern und mache das, was wichtiger ist. :)

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Winter in Andalusia

Sonnenblumen am Wegesrand

Olivenbäume vom Nebel umhüllt

Trist und grau das Sonnenland

Nässe in den rotbraunen Fluren.

Regen in den trockenen Flüssen

Braune Brühe fliesst hinab

Wiesen und Pfützen voller Wasser

Die Natur atmet tief das üppige Nass.

Sevilla im Nebel versunken

Die mächtige Stadt in grau

Düster die Wände verblassen

Wo sonst die Sonne voll erstrahlt.

Januar in Spaniens Süden

Wo Mandelbäume lila strahlen

Sonnenblumen früh erblüh’n

Erleuchten den Nebel im weiten Land.

P.B.

2004

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[TABLE]

[TR]

[TD]Staubiges Land

Spanien

staubiges Land

wilder Wind

Erde aufwirbelt.

Erdnebel

Sicht verstellt

Augen trübt

Haut bedeckt.

Zähne knirschen

roter Sand

rieselt ab

aus Ohr und Nase.

Schwaden

aufgewirbelte

wechselnde Winde

einhüllende Sandnebel.

Staubiges Land

verweht vom Wind

bewegt übers Land

bedeckt alles.

Peter Burger

2001

Roquetta del Mar

[/TD]

[TD]

[/TD]

[/TR]

[TR]

[TD=colspan: 3]

[/TD]

[/TR]

[/TABLE]

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Oktober in Cordoba

Herbstlicher Wind streicht dahin

Staub und Blätter wehen

Fanfaren, Castanetten, Trommeln im Wettstreit

Sportler trainieren am Stadion

Liebespaare in Autos schmusen

Pärchen ihre Hunde ausführen

ein Wohnmobil einsam dazwischen

lauschend in andalusische Nacht.

Fremde Klänge durchdringen das Ohr

erreichen Herz und Gemüt

spüren in Tiefe andalusischer Seelen

Erahnung einer anderen Welt

inmitten unserer Einzigen.

Peter Burger

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