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Die Pferde beim Stierkampf


Empfohlene Beiträge

Pferde und Stierkampf.

Da es im ersten Bericht über den Stierkampf mehr um Toros und Toreros ging, möchte ich mich auch anderen Akteuren zuwenden.

Noch zu Anfang des letzten Jahrhunderts wurden Pferde im Stierkampf verheizt.

Schiffladungen voller schlachtreifer Pferde kamen von America nach Spanien, um ihr Leben bei der Corrida zu lassen.

Gab es nicht 20 - 30 tote Pferde, war es ein schlechter Kampf.

In der heutigen Zeit ist dieses düstere Kapitel erheblich verbessert worden.

Waren es früher Pferde jedweder Rasse, sind es heute kräftige Kaltblüter, vorzugsweise Percherons, oder Ardenner.

Diese Pferde bringen ca. 800Kg auf die Wage, was es ihnen ermöglicht,

sich dem herangaloppierenden Stier entgegen zu stämmen.

Standen die Pferde früher ohne jeglichen Schutz in der Arena, tragen sie heute einen fast undurchdringlichen Schutz.

Eine mehrfach gesteppte, dicht gewebte schwere Decke, schützt nun den ganzen Pferdekörper.

So kann das scharfe Horn des Stieres diese nicht durchdringen.

Im ersten Drittel eines Stierkampfes , wird der Stier zum Pferd gelockt.

Sobald der Toro angreift, macht der Reiter eine seitliche Wendung, so das der Stier im Idealfall gegen die Schulter anrennt.

In diesem Moment bekommt er vom Picador die Pica, die Lanze zu spüren.

Direkt danach lenken die Toreros ihn wieder mit den Capas (rosa-gelbe Lappen) ab und vom Pferd weg.

So der Regelfall.

Ist der Stier aber besonders sauer und angriffslustig, drückt er mit seinen Hörnern weiter in die Manta (Decke), und nun eilen mehr Leute dem Pferd zu Hilfe, der Stier wird sogar am Schwanz gezogen, um ihn vom Pferd weg zu bringen.

Manche Bullen schaffen es sogar das Pferd hochzuheben und umzuwerfen.

Selbst in dieser Situation schützt die Manta es vor den Hornstößen.

Schlechter bestellt, ist es da in dem Moment, um den Reiter...

Der sogenannte Picador trägt neben einem etwas lächerlichen Hut, einer kurzen Reitjacke, eine Art Ritterrüstung.

Diese wird nur am Bein, auf der Seite wo der Stier angreift, getragen.

Sie besteht aus einem schweren Metallstiefel und einem rüstungsähnlichen Beinkleid, welches bis über das ganze Bein reicht.

Dies macht ihn nahezu unbeweglich.

Hat der Toro das Pferd umgeworfen, liegt er oft, eingequetscht darunter, leichte Beute für den Stier.

Liegt er frei, kann er ohne Hilfe fast nicht aufstehen, vom Laufen ganz zu Schweigen.

Die Pferde werden auf den Fincas trainiert.

Neben der Rittigkeit auch in voller Montur, wird das Dagegenstämmen geübt.

Viele Ganaderias besitzen zahme Stiere, die bei solchen Übungen herangezogen werden.

Die Pferde lernen, das bei aller Wucht des Aufpralls, ihnen letztendlich nichts passiert und bleiben recht gelassen.

Bei den Corridas wird ihnen auf der Angriffsseite ein Auge mit einem Tuch verbunden, um Panik zu vermeiden.

Auch tragen sie Ohrstöbsel, damit sie nicht durch die klatschende und johlende Menschenmenge abgelenkt sind.

Es ist extrem wichtig, das sie sich in diesem Moment nur auf die Reiterhilfen konzentrieren.

Pferde gehören auf den Fincas zum ganzen Stolz des Züchters.

Neben den Kampfstieren, werden auch edle Reitpferde gezüchtet und eben diese schweren Tiere (Eine "Fleischrasse", die in manchen Ländern nur zum Verzehr gezüchtet werden).

Einige Züchter haben bestimmte Vorlieben, was die Farben betrifft.

Die Pferde werden nach ihrem kurzen Akt in der Arena, sofort in den "Patio de caballos" gebracht.

Dort wird sofort die Decke entfernt und das Pferd nach eventuellen Verletzungen untersucht.

Die Pikadores und ihre Helfer behandeln die Pferde mit großer Sachkenntnis und Liebe.

Kranke, Lahme, oder gar gedopte Pferde, wird man nicht in den Arenen sehen.

Rejoneo, ist ein Stierkampf zu Pferde.

Das heißt, alles, Lanze, Banderillas und Degenstoss, wird vom Sattel aus gehandhabt.

Für diese Art von Corrida, braucht man schnelle, wendige und mutige Pferde - und exelente Reiter.

Beliebt ist vor allem die "Pura raza espanol" (PRE), Hispano-Arabe

(PRE x Araber) und die Portugisischen Pferde.

Die Ausbildung läuft auf höchstem Niveau, vergleichbar mit einem Dressurpferd auf Olympischen Level.

Sie beinhaltet hohe Schule, Piaffe, Passage, Steigen, kurze Stops, und Wendungen auf engstem Raum, auch im Galopp.

Der Reiter muss nicht nur sein Pferd genaustens kennen, sondern auch selbst ein Künstler im Sattel sein.

Gilt es doch, im vollem Galopp kurze Stäbchen auf dem Stierrücken zu platzieren.

Es ist eine Show für sich, wenn diese prächtig herausgebrachten Pferde vor dem Toro stehen und anfangen zu piaffieren.

Mit seitlichen Galopptraversalen laufen sie vor den Hörnern der Stiere rum und mit einer bltzschnellen Drehung sind sie wieder aus der Gefahrenzone.

Für jeden Stier stehen 4 Pferde bereit, ihre Namen sind bei allen Aficionados (Stierkampffreunde) bekannt.

Auch hier gibt es die Vorliebe der Reiter, für seltene, auffallende Farben.

Am bekanntesten sind zur Zeit die Reiter Hermoso Mendoza und sein Falbe Ikarus und Diego Ventura und sein Pharao.

Anzumerken ist noch, das den Stieren Kappen auf die Hornspitzen gesetzt werden, um bei diesem äußerst riskanten Schauspiel, die Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Und es gibt auch Tierärzte, die speziell Hornverletzungen bei Pferden behandeln.

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Danke Julchen.

Die bekannteste Reitschule ist die Real Escuela en Jerez.(Königliche Reitschule)

Dort werden die Pferde der Rasse PRE (Pura raza espanol) in klassischer Dressur u. Hohe Schule und Doma Vaquera ausgebildet.

Die Besonderheit dort ist z.B. das bis auf eines, alle Pferde weiß sind. (Ausnahme ein PRM Pura raza menorquin).

Die Pferde werden in den täglichen Shows geritten.

Für betuchte Schüler gibt es Lehrpferde, meisst Hispanos u. PREs.

Bei einem Besuch in Jerez de la Frontera, sollte man sich auf alle Fälle einen Besuch zur Show, oder das Training gönnen.

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Pferdequal beim Stierkampf

Oft wird vergessen, dass bei einem Stierkampf auch Pferde zu den Opfern gehören. Viele überleben nur mit viel Glück ein paar dieser widerlichen Volksbelustigung, denn meist werden dafür alte Pferde genutzt, da sie billiger zu beschaffen und leichter zu manipulieren sind !

Machtmissbrauch – auch beim Pferd !

Pferde würden in der Wildnis Stiere KONSEQUENT meiden. Denn der bloße Geruch eines ausgewachsenen Bullens löst in der Regel sofort einen Fluchtinstinkt aus, den der Mensch durch das Spritzen von Beruhigungsmitteln zu verhindern versucht. Viele Pferde müssen trotz des Dopings mit Gewalt in die Arena gezwungen werden.

Jedes Jahr sterben rund 200 Pferde bei dem perversen Spektakel, was sich so gern ‘Stierkampf’ schimpft.

Damit der Zuschauer das angstvolle Wiehern nicht hören muss, durchtrennt man den verängstigten nichtmenschlichen Tieren (FAQ) skrupellos die Stimmbänder und verbindet den besonders ängstlichen zusätzlich auch noch die Augen. Häufig stopft man ihnen auch nasses Zeitungspapier in die Ohren, um ihre Hörfähigkeit zu beeinträchtigen.

http://www.only-one-world.de/2012/06/pferdequal-beim-stierkampf/

der “Brustpanzer” – kein Schutz für Pferde !

Viele Menschen glauben, dass die mit Baumwollpolster “eingekleideten” Pferde relativ gut vor den Hörnern geschützt sind. Doch das ist ein Märchen – in Wahrheit werden sie trotzdem häufig von den Hörnern aufgeschlitzt – die Verkleidung verhindert nur die Sicht auf die schweren Verletzungen der geschundenen Pferde.

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Sorry Kiebitz, aber was du da schreibst und zitierst ist zum einen schlicht unwahr.

Zum anderen stammt der in dem Link gedruckte Text aus einem Buch über Stierkampf.

Dort ging es an der Stelle "Aufgeschlitzte Bäuche mit Holzwolle ausgestopft -ect" genau um die Szenerie , die ich am Anfang meines Textes beschrieb - lies mal "Noch zu Anfang des letzen Jahrhunderts..."

Der Text der Antitaurinos von deinem Link - Nachzulesen bei Kennedy - Stierkampf, oder Der Stierkampf von Neuhaus. Also völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Und wer war schonmal in der Camague?

Dort grasen Rinder mit den Pferden zusammen, Rinder sind die ideale Abweide Ergänzung zu Pferden, grasen also problemlos zusammen.

Bearbeitet von moix
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Ich habe deinen Beitrag gelesen - mir fehlt der Glaube.

Hier mehr zum Thema:

http://www.anti-corrida.de/eu.htm

Mit sehr interessanten Details, u. a. der Rolle der Kirche und EU.

Zu Pferden:

Die Pferde - Die Vorbehandlung

Bei den Pferden handelt es sich meistens um sehr alte Pferde. Sie werden unter Drogen gesetzt. Man verbindet ihnen die Augen. Zeugen sagen aus, dass Pferden, um sie manövrierbar zu machen, die Augen einfach herausgerissen wurden. Die Pferde, die wir sahen, besaßen zwar beide Augen, jedoch wurden ihnen regelwidrig beide Augen verbunden. Laut einer Verordnung muss ein Auge immer frei bleiben. In ganz Spanien wird grundsätzlich dagegen verstoßen.

Um ihre Hörfähigkeit zu verringern, wird ihnen nasses Zeitungspapier in die Ohren gestopft. (Das ist legal.)

Damit das Publikum ihre "Angstschreie" nicht hören muss, schneidet man ihnen angeblich die Stimmbänder durch.

Vor dem "Kampf" werden sie nach Angaben von Leuten aus der Stierkampfszene mit Tranquilizern (Spritze hinter die Ohren) behandelt.

Der Schutz, den diese Pferde tragen, der "Peto", besteht aus drei Teilen. Um die Beine trägt das Pferd eine Art Höschen, das mit den zwei seitlichen Schutzteilen verbunden wird. An der linken Seite bleibt ein runder Auschnitt frei. Der Stier muss eigentlich immer von rechts an das Pferd herangeführt werden, sonst besteht Verletzungsgefahr. Die Einzelteile des Peto sind sehr schwer. Alleine dieses Gewicht macht das Pferd relativ unbeweglich. Trotz dieses Schutzes tragen die Pferde oft tiefe Wunden davon, wenn sie vom Stier mit den Hörnern aufgeschlitzt werden, während ihm die Lanze in den Nacken gebohrt wird. Der Peto wurde erst 1928 Vorschrift.

Die Pferde beim Stierkampf zu Pferd, dem "Rejoneo", oder bei der portugiesischen Variante, sind teure Rassepferde und gänzlich ungeschützt.

Bearbeitet von Kiebitz
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Ich wollte informieren nicht rumdiskutieren.

Wie schon der 1. Link von Kiebitz, ist nen Haufen gefakter Mist auf den Antitaurino u. Tierschutz - Seiten im Netz.

Ich habe mir das angesehen und selbst Pferde der Corrida betreut.

Von mir aus könnt ihr gerne nochmehr Mist an Links reinsetzen, soll doch jeder glauben was er mag.

Im Geiste setz ich grade Kiebitz "Signatur" unter grade diesen Text!

Bearbeitet von moix
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Danke Rambam, sieht ganz anders aus, als in meiner Vorstellung (Luftaufnahme)

Auf dem letzten Bild sieht man den Anfang, da soll der "rejon de castigo! gesetzt werden.

Bei den normalen Corridas wäre das das erste tercio.

In Thread "Sierkampfverbot in Catalunya", hast du nach einer Art des Stierkampfes, gefragt, von der ich wenig weiß.

Ich habe das mal in Bilbao, im Rahmen einer Corrida goesca gesehen.

Der Stier rennt frei durch die Arena und junge Männer in Weiss mit roter Schärpe springen über die Stiere!!!

Manche genau zwischen die Hörner, mit einem Salto!

Auch ein irres Schauspiel, dessen Name mir grad echt nicht einfällt, sorry.

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Ich habe eine "dumme" Frage, bevor ich weiter auf Statements eingehe:

@Moix: Bist du bekennender Stierkampf Fan?

@Rambam: Bist du bekennender Stierkampf Fan?

Ein einfaches Ja/Nein ist ausreichend.

Bei Ja erübrigen sich weitere Diskussionen. Ich verweise auf meine Signatur.

Bearbeitet von Kiebitz
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@Kiebitz... Jein, ich hab mir das eine oder andere Spektakel angesehen (in Roquetas gibt es ja auch eine neue Arena) aber nicht weil ich blutlüstern bin und sehen wollte wie man eventuell den toro tötet. Nein, diese Wettkämpfe (oder wie immer man es bezeichnen will) gehören ganz einfach zu Spaniens Kultur welche die Spanier sogar in die halbe Welt hinausgetragen haben.

Auch fasziniert mich das ganze Drumherum an solch einen Tag. Die Frauen, alte und junge, in ihren andalusischen Trachten mit grossen und kleinen Geschenken für ihren Lieblingstorero. Die Männer, wie die Gockel rausgeputzt, stolzieren durch die Arena. Das alles ist halt auch Spanien bzw. das was die Spanier verbreitet haben. Hier ist es natürlich nicht annähernd so wie in Spanien. Jedoch das spanische Machogehabe ist das Gleiche wenn nicht noch schlimmer.

Das ist, was mich eben auch interessiert.

That's all

Bearbeitet von Rambam
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@Rambam: Ich habe es einmal angesehen, in Barcelona. Hat mir nichts gegeben. Unsere Meinungen liegen diametral auseinander. Eine Diskussion würde nur Stress für uns bedeuten und zur Belustigung anderer beitragen, die keine Meinung haben oder sich nicht äußern wollen/können. Wir haben unsere Ansichten und wir sollten es dabei belassen.

Bei anderen Themen liegen wir näher zusammen.

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teilweise magst du Recht haben, und ja, unsere Meinungen liegen bei diesem Thema nicht gerade beieinander. Aber deshalb will ich mich hier nicht streiten, nicht mit dir und auch nicht mit einem anderen User. Jedoch sollte jeder seine Ansicht äussern dürfen. Mehr war auch sicherlich nicht von Moix angedacht. Er befasst sich oder hat sich damit etwas intensiver befasst und kann demzufolge auch etwas sagen was mit Sicherheit noch ein paar andere User (die nur mitlesen) auch interessiert. Mich interessiert es halt auch mal wieder etwas neues zu erfahren.

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  • 3 Wochen später...

Sierkampfdynastie

Anlässlich des Rücktritts von Francisco Rivera Ordonez "Paquirri" möchte ich eine Familie vorstellen, deren Leben seit Generationen mit den Stieren verknüpft ist.

Erst letzte Woche hatte zuerst der Jüngere der Rivera Brüder "Cayetano" seinen zeitweiligen Rückzug bekanntgegeben, ein paar Tage später folgte "Paquirri" unerwartet seinem Beispiel.

Ein wichtiger Grund dafür, durfte seine Tochter Cayetana sein, Enkelin der Duquesa de Alba.

Aber verloren hat "El mundo taurino" Paquirri nicht, denn er ist auch Ganadero (Züchter).

Großvater und Großonkel der Rivera Brüder waren ebenfalls berühmte Stierkämpfer.

Antonio Ordonez (1932 - 96), war nicht nur Matador sondern auch Impressario, gehörte dieser Familie doch die berühmte Plasa de Toros in Ronda.

Seine Freunde, Hemingway und Orson Wells, dürften den meissten bekannt sein.

In Hemingways Büchern spielt die Dynastie der Ordonez y Dominguin, sowie die Rivalität der Beiden eine nicht unerhebliche Rolle. (Fiesta / Tod am Nachmittag/Gefährlicher Sommer)

Seine Tochter Carmen "Carmita" heiratete "Paquirri", den Vater von Fran (Francisco) und Cayetano.

Paquirri starb bei einer Corrida 1984 in Pozoblanco, durch eine Cornada des Stieres Avispado, der die Fermoralaterie verletzte.

Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings schon von Carmita geschieden und mit der Sängerin Isabel Pantoja verheiratet.(1Kind, "Kiko", Fancisco, bekannter DJ)

(Pantoja sitzt z.Z. auf der Anklagebank wg Steuerhinterziehung, zusammen mit Munoz)

Der Großonkel, auch ein berühmter Stierkämpfer, Luis Miguel Dominguin, war auch der Yellow-Press wohlbekannt, als Freund von Picasso und Liebhaber von Ava Gardener, Rita Hayworth, Lana Turner..

Verhairatet war der Torero mit Lucia Bose, deren Sohn Migel Bose, heute ein gefragter Sänger und Komponist ist.

Nach dem Tod seines Vaters "Paquirri", begann Francisco "Fran" Rivera, mit den Lehrjahren, die ihn vor rund 18 Jahren seine "Alternativa" einbrachten.

Seitdem war er ein gefragter Torero, den viele, besonders am Anfang seiner Karriere, mit seinem Vater verglichen.

Erst in den letzten Jahren, nahm er den Künstlernahmen seines Vaters an, vorher las man auf den Carteles nur schlicht : Francisco Rivera.

Nun, nach seinem Rückzug aus der Arena, wird er sich wohl der Stierzucht widmen, denn wer sein ganzes Leben damit verbracht hat, der kann nicht so einfach davon lassen.

Anders vielleicht sein Bruder "Cayetano", der erst 2006 seine Alternativa in Nimes (Francia) nahm.

Seinen Namen Cayetano, verdankt er wohl seinem Urgroßvater, Cayetano Ordonez, auch als "Nino de Palma" sehr bekannt (1904 - 61).

Seinen Kampfnamen bekam er wegen des Schuhladens seines Vaters, der "La Palma" hieß.

cayetano war auch der eigendliche Held der ersten Hemingwaybücher über Stierkampf, er stand gewissermaßen Model für die Figur des Pedro Romero.

Und Model ist auch der Urenkel Cayetano Rivera, ein schickes Kerlchen, das unter anderm für Loewe Parfüm warb (mit Paradecapa) und auch schon gefilmt hat.

Ob er nun deswegen, das Toreo für einige Zeit ruhen lässt...

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Da Stiere und deren Züchter auch einen Platz bekommen sollen, hier ein paar Infos dazu: (alles natürlich ohne Gewähr)

MIURAS, berühmt, und gefürchtet...

Der Urstier dieser Rasse (Stierfamilie ist treffender), soll der Stier Muraelago, aus der Zucht von Joaquin de Va sein, der am 05.10.1879 in der Plaza de Tejanes (Cordoba) so einen guten Kampf lieferte, das der berühmte Matador Largartijo in zum Indulto machen konnte.

Als der Toro also die Plaza lebend verliess, kaufte ihn Antonio Miura.

Sein Sohn Eduardo Miura (1893-1917) führte die Ganaderia weiter und die Miuras waren gefürchtet bei den Toreros, und sind es bis heute.

Man sagt ihnen nach, das sie schnell lernen, zu schnell.

Für den Torero heisst dies, das er nicht fünf mal die gleiche Figur vorführen kann, denn spätestens beim 3. mal, hat der Stier begriffen, das nicht das rote Tuch, sondern das Männchen daran, der Gegner ist.

Das berühmteste Opfer eines Miura ist Manolete, den es am 28.08 1947 in Linares erwischte.

Nur wenige Toreros wagen es, sich gleich einem ganzen Lot von 6 Miuras zu stellen, denn man(n) spielt gleich 6 mal hintereinander mit seinem Leben.

In den letzten Jahren haben es Juan Padilla und Sebastian Castella gewagt..

Eine andere Züchterfamilie ist auch über die Grenzen Spaniens bekannt :

die DOMECQ - Stiere

Die Domecqs haben gleich mehrere Zuchtbetriebe, auf deren Wiesen sich unterschiedliche Encastes, Stiere unterschiedlicher Abstammung tummeln.

Juan Pedro DOMECQ, Jandilla, Torrestrella, Zalduendo.

Alvaro Domecq y Diez (1917-2005), Sohn von JuanPedro Domecq Nunez, welcher um 1930 Stiere vom Duque Varaque kaufte und zu züchten begann.

Alvaro war passionierter Reiter und Rejoneador, und späterer Bürgermeister von Sevilla.

Er verkaufte später den Anteil an der Domecq Zucht um die Ganaderia Torrestrella zu gründen, die bis heute alle Plazas mit Stieren beliefert.

Seine Brüder haben eigene Zuchtbetriebe, so das Domecqstiere weit verteilt sind.

Bei Alvaro DOMECQ schließt sich auch ein Kreis, denn er war beim Tod Manoletes in Linares dabei, als der MIURA Islero, den Freund tötete..

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Da Stiere und deren Züchter auch einen Platz bekommen sollen, hier ein paar Infos dazu: (alles natürlich ohne Gewähr)

MIURAS, berühmt, und gefürchtet...

Der Urstier dieser Rasse (Stierfamilie ist treffender), soll der Stier Muraelago, aus der Zucht von Joaquin de Va sein, der am 05.10.1879 in der Plaza de Tejanes (Cordoba) so einen guten Kampf lieferte, das der berühmte Matador Largartijo in zum Indulto machen konnte.

Als der Toro also die Plaza lebend verliess, kaufte ihn Antonio Miura.

Sein Sohn Eduardo Miura (1893-1917) führte die Ganaderia weiter und die Miuras waren gefürchtet bei den Toreros, und sind es bis heute.

Man sagt ihnen nach, das sie schnell lernen, zu schnell.

Für den Torero heisst dies, das er nicht fünf mal die gleiche Figur vorführen kann, denn spätestens beim 3. mal, hat der Stier begriffen, das nicht das rote Tuch, sondern das Männchen daran, der Gegner ist.

Das berühmteste Opfer eines Miura ist Manolete, den es am 28.08 1947 in Linares erwischte.

Nur wenige Toreros wagen es, sich gleich einem ganzen Lot von 6 Miuras zu stellen, denn man(n) spielt gleich 6 mal hintereinander mit seinem Leben.

In den letzten Jahren haben es Juan Padilla und Sebastian Castella gewagt..

Eine andere Züchterfamilie ist auch über die Grenzen Spaniens bekannt :

die DOMECQ - Stiere

Die Domecqs haben gleich mehrere Zuchtbetriebe, auf deren Wiesen sich unterschiedliche Encastes, Stiere unterschiedlicher Abstammung tummeln.

Juan Pedro DOMECQ, Jandilla, Torrestrella, Zalduendo.

Alvaro Domecq y Diez (1917-2005), Sohn von JuanPedro Domecq Nunez, welcher um 1930 Stiere vom Duque Varaque kaufte und zu züchten begann.

Alvaro war passionierter Reiter und Rejoneador, und späterer Bürgermeister von Sevilla.

Er verkaufte später den Anteil an der Domecq Zucht um die Ganaderia Torrestrella zu gründen, die bis heute alle Plazas mit Stieren beliefert.

Seine Brüder haben eigene Zuchtbetriebe, so das Domecqstiere weit verteilt sind.

Bei Alvaro DOMECQ schließt sich auch ein Kreis, denn er war beim Tod Manoletes in Linares dabei, als der MIURA Islero, den Freund tötete..

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  • 1 Monat später...

Spaniens berühmte Stierkämpfer : El Cordobes (Manuel Benitez)

Wer als Aficionado , das Buch "...oder Du wirst Trauer tragen"(Collins-Lapiere), gelesen hat, kann sich nun über eine Fortsetzung der Geschichte freuen, das Buch über Manuel Diaz, El Cordobes : De frente y por derecho.

Manuel Benitez wuchs in Palma del Rio, bei Cordoba unter ärmlichsten Verhältnissen auf.

Der Bürgerkrieg und das Francoregime forderten Tribut und Manuel, war früh Waise geworden.

Seine Schwester tat ihr möglichstes, um die Familie durchzubringen.

Nach einem Kinobesuch, wo der Film "Currito de la Cruz" gezeigt wurde, stand für den kleinen Orangendieb fest, er wollte Torero werden.

Reich und berühmt, geachtet von jederman, mit den seinen in Wohlstand leben.

Es war ein langer, steiniger Weg, der ihn nicht nur durch ganz Spanien führte, sondern auch ab und an in eine Polizeizelle.

Aber er hatte Glück, jemand nahm sich diesem "Möchtegern Torero" an und ermöglichte ihm die ersten Kämpfe.

Er war nicht von Anfang an der aufgehende Stern am Taurinohimmel.

Kaum konnte er richtig mit Capa und Muleta umgehen und meisst landete er auf oder unter dem Stier.

Aber er hatte das gewisse Etwas, was Toreros ausmacht - Mut.

Nach vielen Rückschlägen und irrwitzigen Werbecampangnen seines Managers, wurde er zum berühmtesten Torero der 60. und 70ger Jahre.

Ein trick seines managers war, ihn als Torero der Armen zu deklarieren, dazu ließ er Manuel Pestenscheine vom Balkon schmeißen, für die Armen.

Aber das war gefaket, die meisten Menschen unter dem Balkon waren vom Apoderado engagiert, sammelten die Peseten auf, um sie dann dem Manager zurück zu geben.

Als er den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte, war er gast bei Berühmtheiten aus Politik und Gesellschaft, reich und geachtet, weit über Spaniens Grenzen hinaus.

Der berühmteste Torero seit Manolete und Belmonte. Er wurde als 5. Calif von Cordoba geehrt.

El Cordobes, kein Kind von Traurigkeit ließ auch oft die Puppen tanzen, die Mädels lagen ihm zu Füßen.

Und hier beginnt die Geschichte von Manuel Diaz, dem ausserehelichen, nie offiziell anerkannten Sohn des Manuel Benitez, El Cordobes.

Die Mutter des Jungen Manuel, eine Hausangestellte wurde eine der "Novias" des berühmten Stierkämpfers.

Zur gleichen Zeit, hatte er allerdings schon eine Novia, der er die Heirat versprochen hatte, eine Französin, Martina.

Als Manuels Mutter, damals noch minderjährig, ihrem Freund die Schwangerschaft beichtete, war dieser nicht bereit, das seine zu der Misere beizutragen.

So hatte das junge Ding nicht nur die Schwangerschaft allein auszustehen, sondern auch den Zorn ihres Vaters, der die "Schande" garnicht verarbeiten konnte.

Als der kleine manuel 15 monate alt war, wollte der Torero zum ersten mal, seinen Sohn sehen.

Der Kleine war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten - was einen Vaterschaftstest unnötig machte.

Nocheinmal ließ sich die junge Mutter auf den Matador ein, aber auch diesmal fand die Geschichte kein Happyend.

Manuel wuchs am Ende bei den Großeltern auf, der Opa erlag seinem Charme.

Als er 11 Jahre alt war, erklärte er seiner Mutter, das er wisse wer sein Vater sei und das auch er Torero werden wollte.

Seine Mutter brachte ihn also zu einer Toreroschule und es fand sich auch ein Protegee, ein älterer Herr, der noch beim alten Cordobes zur Cuadrilla gehört hatte.

Der Junge machte sich recht gut.

Aber zu seinem Unglück schien jeder zu wissen, wer sein Vater war - sein Gesicht - ein Ei gleich dem anderen!

Als sein Förder starb, übernahmen andere "Freunde" dessen Aufgaben und als erstes ließen sie ihn Interviews führen.

Wer die Medien kennt, weiß, das es kein gutes Ende nahm, den nun sah es so aus, als hätte sich dieser Bengel erdreisstet, öffendlich kundzutun , das er der Sohn des berühmten El Cordobes, des Volkshelden, sei.

Dies war eine fatale Sache, im katholischen Spanien und viele wendeten sich ab.

Nun folgten Jahre, in denen es so aussah, als wäre er erledigt, bis ein Anruf aus Madrid kam - ob er immernoch Torero werden wolle?

Natürlich ließ sich der Junge diese vermeintliche Chance nicht engehen.

Sein neuer Manager hatte sich einen tollen Streich ausgedacht...

Der junge Manuel, sollte, während eines Kampfes seines eigenen Vaters, als Espontaneo, in die Arena springen...

Kaum war er dirnnen, ein kurzer Blich zum Maestro, sein Vater, dann hatten die Guardias ihn schon wieder nach draußen und in eine Zelle verfrachtet. - Wie der Vater , so der Sohn!

Die für diese Aktion versprochenen 100.000Peseten sah er nie.

Wieder verschwand er in der Versenkung, aber er hielt an seinem Traum fest und später gelang es ihm, wieder an Corridas teilzunehem und erfolgreich war er auch.

Er bekam den Künsternamen "El Cordobes", weil er mit seiner Laufbahn dort angefangen hatte.

Natürlich erhob der Alte El Cordobes Einspruch, aber ein Gericht gab dem Jungen Recht. Er sah genauso aus , wie der Alte, da gab es nix dran zu rütteln.

Als der Junge in seinen Anfängen einen Toreroanzug brauchte und andere Ausrüstung, fagte man auch bei seinem vater um unterstützung an, aber es kam nichts.

Auch in späteren Jahren bekannte sich der berühmte Matador nicht zu seinem, mittlerweile ebenso berühmten Sohn.

Es heißt, das seine Frau, Martina, dies immer vereitelte.

Sie bekam auch einen Sohn mit El Cordobes, Julian, der mittlerweile unter dem Namen "El Cordobes hijo" auftritt.

Mit sehr mäßigem Erfolg.

Manuel Diaz, sein erster Sohn tritt immernoch bei Corridas auf, hat neben mehreren Mädchen, einen Sohn - Manuel.

Bin gespannt, ob diese Dynastie durch ihn weiterlebt, im Mundo taurino.

Wie ich grade auf diese Geschichte komme?

Nun, vor ewigen Zeiten wünschte sich ein Familenmitglied das Buch "..oder du wirst Trauer tragen", und ich las es ebenfalls.

Eine faszinierende Geschichte, die bei mir "wirkte", ich interessierte mich für Stierkampf.

Als ich, viele Jahre später, nach Spanien auswanderte, hatte ich diese Buch im Gepäck.

Und sah in einer Zeitung einen Artikel, über die Hochzeit des "El Cordobes".

Verblüfft schaute ich die Fotos an - der Mann schien ja garnicht zu altern...

Fünfmal nachgerechnet - das kann nicht sein, der musste in den 60gern sein...

Anruf nach Hause - kann es sein, das er einen Sohn hat??? Nööö, darüber war nichts bekannt.

Darauf folgte stundenlanges Fotopuzzeln - der konnte nur "von IHM" sein.

Mitlerweile, mehr über die Taurinowelt wissend, fand ich auch den "hijo" Julian Benitez, der auf Festejos

Aber ganz ehrlich, El Cordobez, Manuel Benitez, ist der Größte, el quinto Califa de Cordoba!

- - - Aktualisiert - - -

Bearbeitet von moix
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