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Spanischer Arbeitsvertrag und Gehalt


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Guten Abend!

Ich bin ganz neu hier und hoffe, dass mir geholfen werden kann. Ich habe sehr ploetzlich und überraschend einen Arbeitsvertrag in Spanien angeboten bekommen: in Marbella im Bildungsbereich. Und natuerlich muss jetzt alles ganz schnell gehen von Seiten des eventuellen zukünftigen Arbeitgebers!! :)

ich bin ein wenig irritiert, weil der Arbeitsvertrag (so im Vergleich zum deutschen Arbeitsvertrag) sehr wenig regelt: so steht da zum Beispiel keine Kündigungsfrist.

Besonders irritiert bin ich aber wegen des Gehaltsunterschieds: im Vergleich zu meinem deutschen Arbeitsverhältnis bekaeme ich Brutto hier 12,000 EUR jährlich weniger. Durch einen Brutto-Netto-Rechner gejagt (Spanisch und Deutsch) scheinen das aber Netto ‘nur” 250 Euro monatlich weniger zu sein: Kann das denn stimmen? 

Das in Spanien angebotene Gehalt teilt sich außerdem in ein ‘groß monthly salary according to collective agreement’ und ein ‘personal monthly gross personal supplement’ - ist das steuerrechtlich relevant?

Ist die Sozialversicherung eingeschlossen, wie in Deutschland., im Brutto Netto Rechner? Oder kommen da noch größere Abgaben auf mich zu? Und kann man von ca 45,000 EUR brutto ordentlich leben? Mir kommt das sehr wenig vor - ich bin kein Berufsanfänger…

Vielen Dank fuer Rat! 

 

 

 

 

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Hallo Christina,

vor 12 Stunden schrieb Chriistina:

ich bin ein wenig irritiert, weil der Arbeitsvertrag (so im Vergleich zum deutschen Arbeitsvertrag) sehr wenig regelt: so steht da zum Beispiel keine Kündigungsfrist.

Ist im allgemeinen durch Gesetz geregelt: Ley del Estatuto de los Trabajadores

 

vor 12 Stunden schrieb Chriistina:

Besonders irritiert bin ich aber wegen des Gehaltsunterschieds: im Vergleich zu meinem deutschen Arbeitsverhältnis bekaeme ich Brutto hier 12,000 EUR jährlich weniger. Durch einen Brutto-Netto-Rechner gejagt (Spanisch und Deutsch) scheinen das aber Netto ‘nur” 250 Euro monatlich weniger zu sein: Kann das denn stimmen? 

Kommt auf den Einzelfall an. Aber das kann so schon stimmen.

vor 12 Stunden schrieb Chriistina:

Das in Spanien angebotene Gehalt teilt sich außerdem in ein ‘groß monthly salary according to collective agreement’ und ein ‘personal monthly gross personal supplement’ - ist das steuerrechtlich relevant?

Hängt davon ab wie gerade "personal monthly gross personal supplement" bezahlt wird (Naturalentlohnung, Schenkung, Dividende etc.). In den meisten Fällen ist das aber unerheblich.

vor 12 Stunden schrieb Chriistina:

Ist die Sozialversicherung eingeschlossen, wie in Deutschland., im Brutto Netto Rechner?

Hängt vom Brutto / Netto Rechner ab den Du verwendet hast. Die Sozialabgaben in Spanien sind für den Arbeitnehmer eher eine zu vernachlässigende Größe und nicht mit den in Deutschland üblichen Zahlen zu vergleichen.

 

vor 12 Stunden schrieb Chriistina:

Und kann man von ca 45,000 EUR brutto ordentlich leben? Mir kommt das sehr wenig vor - ich bin kein Berufsanfänger…

Ob Du von 45.000 € brutto leben kannst oder nicht ist eher Deiner perönlichen Lebenssituation geschuldet, als einem objektiven Merkmal. Für die einen sind 45.000 € ein nicht zu erreichendes Einkommen, für andere nicht die Mühe wert auch nur im Ansatz über einen Umzug nach Spanien nachzudenken.

Gruß

Manfred

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Rein formell ist man als Arbeitnehmer immer auf der sicheren Seite, denn die Arbeitsgesetzgebung beruht auf einer sozialen Schwäche/Benachteiligung und schützt weitgehend vor Willkür und Ausnutzung. Allerdings macht mich stutzig, daß Du den Vertrag "plötzlich und überraschend" bekommen hast. Gab es ein Vorstellungsgespräch? Hast Du Dich über den Arbeitgeber informiert? Spanien hat ggw. die doppelte der durchschnittlichen EU-Arbeitslosenquote, eine nicht mehr bezahlbare öffentl. Verschuldung, leere Sozialkassen und explodierende Mietpreise bei ca. 4 Mio. leerstehenden Wohneinheiten. Du brauchst eine Unterkunft und einen fahrbaren Untersatz. Die Lebenshaltungskosten setze ich mal bei 1.200,- an, wobei gut die Hälfte für Miete und NK weggesht. Aller Anfang ist schwer aber immerhin ein Anfang. Aber besser vergiß "Strand und sonne genießen und zwischendurch jobben", die Realität sieht etwas anders aus. Du brauchst jede Menge Geduld und Ausdauer und mußt aber auch eine uns schwer vorstellbare Menge an Misstrauen entwickeln.  Ich lebe jetzt 56 Jahre im Land und bin so ziemlich alles durch, erlebe aber auch heute noch manche Überraschung. Viel Glück, Du wirst es brauchen.

 

 

 

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