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Der zerplatzte Traum von "Googbye Deutschland - Die Auswanderer" - Familie Kaufer und ihr Restaurant El Paso


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Dort ging es unter anderem um ihr in Spanien eröffnetes Restaurant, ihren Ärger mit den Behören, all die anderen Pläne für ihre Auswanderung und ebenso die unseriösen Methoden des Fernsehsenders, bei der Produktion solcher Fake-Dokus. Damals lud sie mich für meinen nächsten Besuch in Spanien ein, sie wieder in ihrem Restaurant zu besuchen, was sie selbst noch einmal für alle
 
Gerne wäre ich dem nachgekommen, aber die Realität schlägt oft härter und unvermittelter zu, als man denkt. Ein Besuch schlägt einfach aus dem Grunde fehl, weil das Restaurant als ich gestern dort vorbei schauen wollte, geschlossen und ausgeräumt war.
 

http://www.spanien-treff.de/gallery/image/7123-ausgeräumtes-el-paso-restaurant/


 
 
Schon damals standen die Zeichen nicht gerade gut. Denn selbst das große Einkaufszentrum „Centro Azahar“, direkt neben dem Restaurant stand vor einer großen Teil-Schließung. Dort kündigte sich an, dass das dortige Eroski schließen würde und so ist es nun auch gekommen. Ein paar kleine Geschäfte, das Großraumkino und die Tankstelle sind zwar geblieben, aber ohne das große Einkaufshaus Eroski, fehlt einfach der große Menschenmagnet. Selbst das in unmittelbarer Nähe stehende Burger King, hat dort seine Pforten geschlossen.
 
Ich persönlich hielt die Idee eines Country-Restaurantes in Spanien und in dieser Gegend, nicht für wirklich optimal. Die Wirtschaftskrise und der falsche Standort, waren dann hier einfach zu viele ungünstige Umstände, welche zumindest diesen Traum der Familie Kaufert, zum Platzen gebracht haben.
 
Eine Selbstständigkeit ist nicht selten problematisch und gerade als Auswanderer, ohne die nötigen Kontakte, Kenntnis der Kultur und Gewohnheiten des Landes um so viel schwieriger. Nicht nur die Familie Kaufer hat dies erleben dürfen, sondern auch die mit ihrem und das obwohl hier die Frau eine gebürtige Spanierin war.
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Hmm, soweit ich mich erinnere war die Frau Anta Höveler gebürtig in Venezuela aber nichts desto trotz kann deren scheitern nicht an fehlender Kommunikationsfähigkeit gelegen haben. Ich habe die Familie überhaupt nicht verstanden. Kein Geld, kranke Kinder, 4 Hunde davon mindestens einer mit Leishmaniose und praktisch das allerletzte Geld wird für die Eröffnung eines Tapetengeschäftes genutzt, statt postwendend die Rückreise nach DE anzutreten.

Frau Kaufer war die mit der Körperbehinderung, oder? Eine unglaublich tatkräftige Frau. Ihr hätte ich es ohne weiteres zugetraut, dass sie ihren Traum im fremden Land verwirklichen könnte. Aber skeptisch war ich, wie eigentlich fast bei allen. Und ich glaube das hat nicht vorrangig was mit der Krise zu tun.

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Ich kenne auch einige Gastronomen in Deutschland, die ohne jegliche Erfahrung auf diesem Gebiet meinen, so ein Ding mal aufmachen und betreiben zu können. Und dann kenne ich jene, die schon erfolgreich die ein oder andere Bar eröffnet haben. Da merkt man sehr deutlich den Unterschied und es ist zudem schon ein gewaltiger Unterschied, einen bestehenden Laden zu übernehmen oder ein völlig neues Geschäft zu eröffnen.

Hier hatte die Familie Kaufer keine Erfahrung in der Gastronomie. Ein Western-Themenrestaurant für Square Dance zu eröffnen, ist hier in meinen Augen schon eine Totgeburt. Dann ein Restaurant zu betreiben ohne größtenteils selbst Kochen zu und bedienen zu können verlangt schon erhebliche, finanzielle Rücklagen. Jene die ich hier in den kleinen Bars kenne, die haben die in der Regel von der Pike auf gelernt. Selbst wenn sie ein paar Angestellt haben, sind sie doch jene, die den Laden auf machen und diesen auch schließen. Sie sind jene welche die Tapas usw. selbst vorbereiten oder wenn jemand der Bediensteten dort ausfällt auch den Laden komplett alleine schmeißen können. Sie sind also mit allen Stationen selbst vertraut, wissen wie dort der Hase läuft und brauchen sich von niemanden hinters Licht führen zu lassen. Sie wissen wen sie einstellen können und wen sie lieber nicht ins Geschäft lassen. Sie haben das nötige Vitamin B um bei den Behörden gewisse Probleme umschiffen zu können. Sie haben ihr Netzwerk mit anderen Betreibern um sich gegenseitig den Rücken frei zu halten und gemeinsam zu kooperieren.

Es ist halt etwas komplett anderes, als wenn man vom fach mit einer gewissen Tätigkeit aufgewachsen ist, als wenn man später meint so etwas im größerem Stil aufbauen zu können und das Restaurant El Paso, war alleine von den Dimensionen, fünf Nummern zu groß um dies als Neuling zu eröffnen.

Familie Höveler ist ja jetzt wieder in Deutschland und die ziehen ihr Werbeding weiter fort. Blog mit lauter Bildern der Kinder um für sich und das Geschäft zu werben. Ich finde so ein Geschäft, sollte auch ohne die Instrumentierung der eigenen Kinder vor aller Öffentlichkeit funktionieren. Wenn nicht, dann macht man in meinen Augen etwas falsch.

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Ich sehe mir die Sendung auch ab und zu an. Was ich nie verstehen werde, wie man in der heutigen Zeit als junge Familie mit Verantwortung für Kinder nach Spanien auswandern kann.

Als Rentner sieht es anders aus. Da hat man ja sein Einkommen....

Und dann noch ohne Sprachkenntnisse und nur ein paar tausend Euro auf dem Konto.

Da muss man doch schon mit Blindheit, Taubheit und Dummheit geschlagen sein.

Wenn man dann auch noch in einem total fremden Metier arbeiten oder sich selbständig machen will, ist doch das Scheitern zu 100% vorhersehbar.

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Ganz so pessimistisch sehe ich die Sache mit dem Auswandern nicht. Es wird bloß in den meisten Fällen total blauäugig vorgegangen. Sehr früh habe ich im Ausland gelernt, dass ich besser sein muss als die Einheimischen, wenn ich in einem fremden Land Fuß fassen möchte. Und dass ich deutlich mehr arbeiten muss um zu erreichen was ich mir zum Ziel gesetzt habe.

Wenn man den heutigen Auswanderwilligen zuhört, dann wandern sie aus um eine Bar, ein Restaurant, eine Boutique oder sonstigen Blödsinn zu eröffnen. Alles Sachen woran schon viele vor ihnen gescheitert sind. Und das Non-plus-Ultra: sie wollen weniger Arbeiten, mehr Zeit für die Familie haben, Reichtum wird man scheffeln,  die Sprache wird man schnell lernen, Freunde wird man schnell finden und dann kommt die Ernüchterung. Kein Land hat auf einen Ausländer gewartet, der nichts besonderes, wenn überhaupt was kann, der die Sprache nicht spricht, der kein Geld hat und niemanden kennt.

In meinen Augen kann ein erfolgreicher Neustart in einem fremden Land nur gegeben sein, wenn ich eine so einmalige, möglichst geschützte Idee habe, sodass ein Scheitern gar nicht möglich sein kann. Wie lange der Atem jedoch sein muss um die Durststrecken zu überwinden, steht auf einem anderen Blatt.

Auch ich bin weiter gewandert, aber meine Firma ist in Deutschland und da sind die Voraussetzungen schon mal ganz anders :D. Allerdings muss ich heute auch mehr arbeiten als vorher, das bleibt nicht aus.

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  • 10 Monate später...

Dank der Krise haben sich nicht nur Auswanderer von ihren Träumen verabschieden müssen, sonder auch viele Spanier sind 'baden' gegangen. So manche 'Geschäftsidee' hatte nie Hand und Fuß, falschen Standort oder keinen langen finanziellen Atem. Aber auch die normalen 'Auswanderer', die einfach zum Arbeiten nach Spanien kamen, haben für ihre Illusion bezahlt. Vorher gefragt , weil mehrsprachig,qualifiziert, arbeiten sie nun zu Hungerlöhnen, überleben so grade, wie alle anderen auch. und daran wird sich in den nächsten Jahren wohl kaum was ändern. Good bye Auswanderer...

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  • 2 Wochen später...

ich finde es auch schade für die symphatische Familie Käufer, ich habe es damals im TV regelmässig verfolgt, aber es war ziemlich klar, dass das so kommen musste...

an ihrem Standort gab es einfach zu wenige Touristen ganzjährig und die Spanier interessiert so etwas nicht

traurig traurig

ansonsten kann ich dem was moix schreibt nur 100% zustimmen

als Rentner mit gesichertem Einkommen auszuwandern ist eine Sache, aber wenn man noch Jahre arbeiten muss kann es schnell sehr eng werden

aber nichtsdestotrotz bietet Spanien auch genügend Möglichkeiten

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  • 3 Monate später...

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